21.12.2014 18:02:34
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WOCHENENDÜBERBLICK/20. und 21. Dezember 2014
EZB rechnet mit negativer Inflationsrate
Die nachgebenden Ölpreise schüren bei der Europäischen Zentralbank (EZB) die Angst vor einer Deflation in der Eurozone. Wie EZB-Vize Constancio im Interview mit der Wirtschaftswoche erklärte, rechnet die EZB in den kommenden Monaten mit einer negativen Inflationsrate. Im Kampf gegen die Deflation müsse die EZB alle möglichen Instrumente einsetzen, auch den umstrittenen Ankauf von Staatsanleihen. Zugleich sieht Constancio derzeit keine Blasengefahr für den europäischen Aktien- und Immobilienmarkt.
Israel fliegt Luftangriffe im südlichen Gazastreifen
Die israelische Armee hat erstmals seit dem Militärkonflikt im Sommer wieder Angriffe auf den Gazastreifen geflogen. Nach Angaben von Augenzeugen griff die Luftwaffe in der Nacht zum Samstag Ziele im Süden des Palästinensergebiets an. Dem Gesundheitsministerium im Gazastreifen zufolge wurde niemand verletzt. Das israelische Militär bestätigte den Einsatz und erklärte, ein Ziel der radikalislamischen Hamas angegriffen zu haben. Dies sei eine Reaktion auf einen Raketenangriff aus dem Gazastreifen auf Israel am Freitag.
Chinas Präsident warnt Demokratie-Aktivisten in Hongkong und Macau
Chinas Präsident Xi Jinping hat Demokratie-Aktivisten in den Sonderverwaltungszonen Macau und Hongkong am Samstag vor neuen Protesten gegen die Staatsführung in Peking gewarnt. Am Prinzip "Ein Land - zwei Systeme" müsse festgehalten werden, sagte Xi am Samstag bei der Einführung des Verwaltungschefs von Macau, Fernando Chui, in seine zweite Amtszeit. Im historischen Zentrum von Macau gingen ungeachtet dieser Warnung dutzende Demonstranten auf die Straße.
Telekom will T-Online an Axel Springer verkaufen
Die Deutsche Telekom will sich von T-Online trennen und verhandelt über einen Verkauf mit dem Medienkonzern Axel Springer. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, gibt es bereits Gespräche von Spitzenmanagern beider Unternehmen. Allerdings steckten die Verhandlungen noch in einem sehr frühen Stadium. T-Online ist das am meisten besuchte Internet-Portal Deutschlands. Noch sei unklar, ob die Telekom alle Aktivitäten von T-Online abstoßen werde. Die E-Mail-Konten von T-Online könnte die Telekom auch behalten, heißt es.
Siemens ab 2016 wieder auf Wachstumskurs
Siemens blickt wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Die Neuausrichtung des Konzerns befinde sich auf gutem Weg, sagte Siemens-Chef Joe Kaeser im Interview mit der Wirtschaftswoche, und kündigte für 2016 wieder Wachstum an. Das kommende Jahr stehe im Zeichen der operativen Konsolidierung. Kaeser forderte von den Finanzmärkten mehr Geduld, weil der Konzern nicht quartalsweise, sondern langfristig denke. Einem Börsengang der Medizinsparte im kommenden Jahr erteilte Kaeser eine Absage.
Daimler stellt höhere Dividende in Aussicht
Daimler möchte die Aktionäre in diesem Jahr stärker am Unternehmenserfolg beteiligen. Gegenüber der Börsen-Zeitung erklärte Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber, dass die Aktionäre wegen des besseren Ergebnisses mit einer höheren Ausschüttung rechnen könnten. "Ohne dem Aufsichtsrat vorgreifen zu wollen, ist das bessere Ergebnis aus dem laufenden Geschäft eine gute Grundlage, um eine höhere Dividende vorzuschlagen", sagt Uebber. Für das Jahr 2013 hatte Daimler eine Dividende von 2,25 Euro je Anteilsschein ausgezahlt.
Nordkorea kündigt Ausweitung seines Atomprogramms an
Nordkorea will nach eigenen Angaben sein Atomprogramm massiv ausbauen. Das Außenministerium in Pjöngjang erklärte am Samstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA, Nordkorea werde seine Fähigkeit zur Selbstverteidigung in allen Bereichen stärken. Dies gelte auch für die nukleare Bewaffnung. Das Ministerium verurteilte zugleich eine Abstimmung in der UN-Vollversammlung, die am vergangenen Donnerstag mit breiter Mehrheit die Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea verurteilt hatte.
Pimco hält russische Anleihen weiter für werthaltig
Pimco sieht weiter Anlagechancen am russischen Anleihemarkt. "Ausgewählte russische Anleihen bleiben werthaltig", erklärte Pimco-Chefanleger Daniel Ivascyn gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FASZ). Die Auswirkungen auf das Finanzsystem als Ganzes hält der Nachfolger des im September ausgeschiedenen Starinvestors Bill Gross für begrenzt.
Emirate werfen Ölstaaten außerhalb der Opec ruinöse Fördermengen vor
Für den niedrigen Ölpreis auf dem Weltmarkt haben die Vereinigten Arabischen Emirate eine "unverantwortliche" Förderpolitik in Staaten außerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) verantwortlich gemacht. Der Preisverfall erlege den betroffenen Staaten "erhebliche wirtschaftliche Lasten" auf, sagte Energieminister Suhail al-Masruei am Sonntag bei einem Energieforum in Abu Dhabi. Die im November getroffene Opec-Entscheidung, die Fördermenge stabil zu halten, sei aber "richtig" gewesen.
adidas mit Rekordumsatz in Deutschland
adidas wird das Geschäftsjahr 2014 mit einem Rekordumsatz in Deutschland abschließen. Dazu habe die erfolgreiche Fußball-Weltmeisterschaft sowie gute Geschäfte in den Produktgruppen "Laufen" und "Fitness" beigetragen, sagte adidas-Chef Herbert Hainer dem Focus. Seit der Präsentation im November 2013 habe der Sportausstatter mehr als drei Millionen Deutschland-Trikots verkauft. Das seien doppelt so viele Shirts wie bei der Heim-WM 2006. adidas möchte in diesem Geschäftsjahr den Gesamtumsatz währungsbereinigt im "mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich" steigern.
DIHK warnt vor Gefahren wegen Russland-Krise
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt vor wachsenden Gefahren für die deutsche Wirtschaft durch die Rezession in Russland. "Die Krise der russischen Wirtschaft hinterlässt immer tiefere Bremsspuren im Russlandgeschäft deutscher Unternehmen", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der Bild am Sonntag. Laut einer Umfrage der deutschen Auslandshandelskammer in Russland unter knapp 300 deutschen Unternehmen müsse fast jeder dritte deutsche Betrieb in Russland Mitarbeiter entlassen, sollte sich die wirtschaftliche Entwicklung nicht verbessern.
Deutsche Bank sieht Konsolidierung im Privatkundengeschäft
Die Deutsche Bank sieht das Privatkundengeschäft ihres Instituts offenbar vor einer grundsätzlichen Weichenstellung. "Weitere Kostensenkungen sind unvermeidlich. Und das betrifft nicht nur die Deutsche Bank", sagte der Co-Chef der Deutschen Bank Jürgen Fitschen im Rahmen eines Doppelinterviews mit Anshu Jain der Welt am Sonntag. Den Hebel dafür sieht er in einer Konsolidierung innerhalb Europas. Ob die Deutsche Bank zu den Instituten gehören wird, die innerhalb dieser Konsolidierung eine aktive Rolle spielen und Wettbewerber übernehmen werden, ließen die Bankchefs offen.
HDE: Gemischte Bilanz im Weihnachtsgeschäft
"Insgesamt fällt die Bilanz des bisherigen Weihnachtsgeschäfts gemischt aus", sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Erneut hätten sich in einer HDE-Umfrage größere Händler deutlich zufriedener als kleinere Betriebe gezeigt. Gut läuft auch der Online-Handel. Der HDE prognostiziert für das gesamte Weihnachtsgeschäft im November und Dezember einen Umsatz von 85,5 Milliarden Euro - das wäre ein Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein der Online-Handel soll ein Umsatzplus von 18 Prozent ausweisen.
Samaras will Parlamentswahl auf Ende 2015 vorziehen
Mit dem Angebot einer vorgezogenen Parlamentswahl Ende 2015 will Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras Unterstützung für seinen Präsidentschaftskandidaten gewinnen und eine drohende Neuwahl schon Anfang des Jahres abwenden. Es sei "nationale Pflicht", vor einer Neuwahl erst die Verhandlungen mit den Gläubigern über benötigte Notkredite abzuschließen, sagte Samaras am Sonntag. Die linke Opposition warf ihm umgehend vor, sich vor dem Wählervotum drücken zu wollen.
Washington droht Nordkorea mit Rückkehr auf Terrorliste
Als Strafe für die Hacker-Attacke auf Sony erwägen die USA, Nordkorea nach sechs Jahren wieder auf die Liste der Terrorunterstützerstaaten zu setzen. Ein solcher Schritt werde bereits geprüft, sagte Präsident Barack Obama am Sonntag dem Nachrichtensender CNN. Zugleich stellte er klar, dass Washington den Cyberangriff auf Sony Pictures wegen der Polit-Posse "The Interview" nicht als "Kriegsakt" einstufe, sondern als Vandalismus.
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(MORE TO FOLLOW) Dow Jones NewswiresDecember 21, 2014 11:31 ET (16:31 GMT)
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