11.05.2014 18:02:32

WOCHENENDÜBERBLICK/10. und 11. Mai 2014

   Bund soll Abriss von Atomkraftwerken finanzieren - Magazin

   Die drei großen Energiekonzerne wollen ihr gesamtes deutsches Atomgeschäft laut einem Magazinbericht an den Bund übertragen. Die Atommeiler sollen in eine öffentlich-rechtliche Stiftung übertragen werden, die diese bis zum endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie im Jahr 2022 betreiben soll, schreibt der Spiegel und beruft sich auf Konzern- und Regierungskreise. Die Stiftung soll zudem den milliardenteuren Abriss der Atomkraftwerke und die Lagerung der radioaktiven Abfälle finanzieren.

   Merkel und Hollande drohen in Ukraine-Krise mit härteren Sanktionen

   Deutschland und Frankreich haben eine Stabilisierung der Ukraine gefordert und andernfalls mit einer Verschärfung der Sanktionen gedroht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande pochten am Samstag in Stralsund auf die Durchführung der für den 25. Mai geplanten Präsidentenwahlen. Andernfalls müssten "die entsprechenden Konsequenzen" gezogen werden.

   IWF warnt Ukraine vor Schwierigkeiten bei geplanten Finanzhilfen

   Angesichts der anhaltenden Gewalt im Osten der Ukraine hat der Internationale Währungsfonds (IWF) die Übergangsregierung in Kiew vor Problemen für die geplanten milliardenschweren Finanzhilfen gewarnt. Kiew müsse die mit dem Hilfsprogramm verbundenen "Verpflichtungen erfüllen", sagte IWF-Chefin Christine Lagarde. Dazu brauche es "ein internationales Umfeld, das zu mehr Stabilität und weniger Unsicherheit führt", fügte sie mit Blick auf Russland und die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine hinzu.

   Moody's erhöht Rating für Portugal um eine Stufe

   Die Ratingagentur Moody's hat die Bonität für portugiesische Staatsanleihen auf "Ba2" von "Ba3" angehoben. Außerdem stellt sie das Rating auf Beobachtung für eine mögliche weitere Hochstufung. Die Haushaltslage des Landes habe sich rascher verbessert als früher gedacht, so Moody's. Die Schuldenquote beginne im laufenden Jahr abzunehmen.

   Sinn: EZB will die Steuerzahler wieder zur Kasse bitten

   Der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, übt Kritik an möglichen Anleihenkäufen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Das so genannte Quantitative-Easing-Programm (QE) sei faktisch ein Rettungsprogramm für Banken und deshalb eine Sache für das Bundesverfassungsgericht. Es sei ein weiterer Versuch, den Steuerzahler zugunsten maroder Banken zur Kasse zu bitten, schreibt Sinn in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche.

   Wirtschaftsweiser Bofinger fordert Intervention am Devisenmarkt

   Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert geldpolitische Maßnahmen gegen den hohen Wechselkurs des Euro. Nach seiner Ansicht sollte die Europäische Zentralbank (EZB) direkt am Devisenmarkt intervenieren. "Wechselkurse bewegen sich weitgehend losgelöst von makroökonomischen Fakten, deshalb ist es gerechtfertigt, wenn die Notenbanken da eingreifen", sagt das Mitglied des Sachverständigenrats der Welt am Sonntag.

   Wirtschaftsvertreter aus Union und SPD gemeinsam gegen Rentenpaket

   Wirtschaftsvertreter aus SPD und CDU haben sich gemeinsam gegen das Rentenpaket der großen Koalition gewandt. "Wir können nicht anders, als in Sorge um die Zukunft der jungen Generation und den Wirtschaftsstandort vor diesem Projekt zu warnen", heißt es in einem Brief des Managerkreises der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung und des Wirtschaftsrates der CDU, aus dem die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zitierte.

   Konfliktparteien im Südsudan vereinbaren Waffenstillstand

   Nach monatelangen Kämpfen im Südsudan haben Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar am Freitag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba einen Waffenstillstand besiegelt. Die US-Regierung und der ostafrikanische Staatenblock IGAD begrüßten die Vereinbarung.

   Telekom will bei Scheitern des Sprint-Deals gut 1 Mrd USD - Kreise

   Die Deutsche Telekom will offenbar mehr als eine Milliarde US-Dollar von Sprint, sollten die US-Kartellwächter den Verkauf ihrer Tochter T-Mobile US an den US-Wettbewerber untersagen. Dies sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Zudem fordere die Deutsche Telekom, die 67 Prozent an T-Mobile US hält, dass nach einem Zusammenschluss die Marke T-Mobile sowie ein Teil des dortigen Managements beibehalten werden.

   Siemens will Alstom auch Signaltechnik anbieten - Zeitung

   Im Bieterkampf um das Energiegeschäft des französischen Konzerns Alstom ist Siemens laut einem Zeitungsbericht zur Versüßung seiner möglichen Offerte bereit. Der DAX-Konzern wolle gegebenenfalls auch die Bahnsignaltechnik einbringen, schreibt Les Echos und beruft sich dabei auf zwei informierte Personen.

   Deutsche Bank verliert weiteren Top-Händler

   Die Deutsche Bank verliert einen weiteren führenden Händler. Der für elektronische Handelssysteme verantwortliche Robert Mandeno werde die Bank verlassen, bestätigte eine Sprecherin des Frankfurter Instituts einen Bericht des Spiegels. Er habe sich vor Monaten entschieden, in den Ruhestand zu gehen.

   BMW und SGL bauen Karbonfaserwerk in den USA massiv aus

   Der Premiumautobauer BMW und sein Partner SGL Carbon tragen der steigenden Nachfrage nach Karbonfasern für die Automobilproduktion Rechnung. Die beiden Joint-Venture-Partner bauen die Kapazität des Karbonfaserwerks im US-Bundesstaat Washington kräftig aus, wie die Unternehmen anlässlich des Spatenstichs in Moses Lake mitteilten. Die Partner stecken 200 Millionen US-Dollar in den Ausbau, zusätzlich zu den bislang bereits investierten 100 Millionen Dollar.

   ArcelorMittal will Eisenerzanteile von BHP Billiton kaufen - Kreise

   Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal will offenbar den Anteil von BHP Billiton an einem Eisenerzprojekt in Guinea erwerben. Dies sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. BHP könnte mit dem Deal, der einen Wert von bis zu 500 Millionen US-Dollar haben könnte, einen Schlussstrich unter die monatelange Suche nach einem Abnehmer für ihren Anteil von 41,3 Prozent am Vorkommen Mount Nimba ziehen. Es befindet sich in der Nähe der Grenze zu Liberia.

   Russische Severstal will US-Aktivitäten verkaufen - Kreise

   Der russische Stahlkocher OAO Severstal will sich offenbar ganz aus den USA zurückziehen. Das Unternehmen habe seine beiden Werke in Michigan und Mississippi zum Verkauf gestellt, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Severstal wolle mindestens 1,5 Milliarden US-Dollar.

   Erstmals Vergleich mit Schweizer Versicherung in US-Steuerskandal

   Die US-Justiz hat im Streit um Beihilfe zur Steuerhinterziehung nun erstmals eine schweizerische Versicherungsgesellschaft belangt. Die in Zürich ansässige Swisspartners Group wird eine Strafzahlung von 4,4 Millionen US-Dollar leisten. Das US-Justizministerium verzichtet dafür auf eine strafrechtliche Verfolgung. Swisspartners muss den Ermittlern im Rahmen des Vergleichs zudem die Daten von 110 Kunden übermitteln.

   Oracle erzielt Etappensieg im Patentstreit gegen Google

   Oracle hat in einem Patentstreit gegen Google Rückenwind bekommen. Ein US-Berufungsgericht entschied, dass ein Teil eines Software-Codes für Oracles Java-Plattform unter den Kopierschutz fällt. Damit kassierte das Gericht eine Entscheidung einer niedrigeren Instanz in Kalifornien aus dem Jahr 2012. Der Richter hatte damals entschieden, dass es Oracle nicht möglich sei, Teile dieses Java-Quellcodes zu schützen.

   Ex-Milliardär Bastista wegen Insider-Handels unter Verdacht

   Gegen den einstmals reichsten Mann Brasiliens wird auch wegen Insider-Handels ermittelt, dabei geht es um die Summe von 124 Millionen Brasilianischen Real, umgerechnet gut 40 Millionen Euro. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor. Diese Summe soll Eike Batista unter Einsatz von Insider-Informationen über sein eigenes Öl-Imperium zu viel verdient haben.

   ADAC setzt künftig auf anonyme Tippgeber bei Verfehlungen

   Der zuletzt von Skandalen erschütterte Automobilclub ADAC will künftig mit Hilfe anonymer Tippgeber internen Verfehlungen auf die Schliche kommen. Noch am Samstag wollte der Verein eine entsprechende Hinweisgeber-Plattform im Internet freischalten, "damit Fehlverhalten und Missstände in der gesamten ADAC-Organisation identifiziert und im Bedarfsfall auch entsprechend geahndet und abgestellt werden können", sagte Interimspräsident August Markl bei der Bundeshauptversammlung in Saarbrücken.

   DJG/bam -0-

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   May 11, 2014 11:30 ET (15:30 GMT)- - 11 30 AM EDT 05-11-14

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