03.01.2016 18:05:48
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WOCHENENDÜBERBLICK/02. und 03. Januar 2016
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Münchener Anschlagsverdacht aus der Neujahrsnacht nicht konkretisiert
Nach der Münchner Anschlagswarnung aus der Neujahrsnacht hat die Polizei keine konkreten Erkenntnisse über mögliche Attentate gewonnen. Die Hinweise darauf hätten sich nicht konkretisiert, sagte Polizeipräsident Hubertus Andrä am Freitag. Demnach sollten fünf bis sieben Iraker und Syrer möglicherweise Anschläge auf den Hauptbahnhof oder den Bahnhof im Stadtteil Pasing verüben. Beide wurden vorübergehend gesperrt, in der Neujahrsnacht aber wieder freigegeben.
Drei weitere Terrorverdächtige in Brüssel freigelassen
Im Rahmen der Ermittlungen zu Anschlagsplanungen in Brüssel sind die letzten drei der sechs am Donnerstag festgenommenen Verdächtigen freigelassen worden. Das teilte die belgische Staatsanwaltschaft am Freitag in Brüssel mit. Bereits am Donnerstag waren drei Verdächtige nach einem Verhör wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Für zwei bereits am Dienstag festgenommene Verdächtige wurde hingegen die Untersuchungshaft um einen Monat verlängert.
Lufthansa schafft 2016 mehr als 4.000 Stellen
Die Lufthansa Gruppe will 2016 mehr als 4.000 Mitarbeiter einstellen. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, soll der Schwerpunkt der Neueinstellungen die Ausbildung zum Flugbegleiter sein. An verschiedenen Standorten und für verschiedene Fluglinien der Lufthansa Gruppe würden in den kommenden zwölf Monaten insgesamt 2.800 Flugbegleiter eingestellt. Zudem will Deutschlands führende Airline in diesem Jahr 240 Piloten einstellen.
Chinas Industrie schrumpft den fünften Monat in Folge
Das produzierende Gewerbe Chinas konnte im Dezember zwar leicht zulegen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg auf 49,7 nach 49,6 im Vormonat. Die vom Nationalen Statistikbüro veröffentlichten Daten belegen, dass die chinesische Industrie damit bereits den fünften Monat in Folge schrumpft. Werte oberhalb der Schwelle von 50 Punkten deuten auf eine Expansion der Wirtschaft hin, Werte darunter auf eine Kontraktion.
Saudi-Arabien richtet 47 Menschen wegen Terrorvorwürfen hin
Saudi-Arabien hat am Samstag 47 Menschen wegen Terrorvorwürfen hingerichtet, darunter einen prominenten Gegner des Herrscherhauses. Unter den Exekutierten war nach Behördenangaben der prominente schiitische Geistliche Scheich Nimr Baker al-Nimr, der während des Arabischen Frühlings 2011 zu den Anführern der Schiiten-Proteste im Osten des Königreichs gehört hatte.
Ramelow fordert Maut auch für Fernbusse
Die Liberalisierung des Fernbusverkehrs hat den Wettbewerb der Verkehrsträger kräftig durcheinandergewirbelt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) verlangt nun eine einheitliche Maut für alle gewerblichen Transporte. "Bisher ist der Verzicht auf die Fernbusmaut eine faktische Subvention für einen Verkehrsträger, der weder ökologisch noch verkehrspolitisch in die richtige Richtung fährt", so Ramelow gegenüber der Zeitung "Die Welt".
Ab Neujahr wieder Einzelfallprüfung für alle Flüchtlinge
Nach dem Jahreswechsel müssen sich wieder alle Asylbewerber in Deutschland einer Einzelfallprüfung unterziehen. Das für Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea und dem Irak zuletzt ausgesetzte Verfahren mit persönlicher Anhörung wurde am Neujahrstag wieder in Kraft gesetzt, wie das Bundesinnenministerium bestätigt. Die Einzelfallprüfung gelte für alle Flüchtlinge, die ab Beginn des neuen Jahres einreisten.
Umfrage: Franzosen wollen weder Hollande noch Sarkozy
Drei Viertel der Franzosen wollen laut einer Umfrage weder den sozialistischen Amtsinhaber François Hollande noch dessen konservativen Vorgänger Nicolas Sarkozy als Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl. Laut der am Samstag von der Zeitung "Le Parisien" veröffentlichten Umfrage sagten lediglich je 24 Prozent der Franzosen, sie wünschten sich Hollande beziehungsweise Sarkozy als Präsidentschaftskandidaten, je 74 Prozent waren gegen eine Kandidatur der beiden Politiker.
Arabische Militärkoalition verkündet Ende von Waffenruhe im Jemen
Die seit Mitte Dezember offiziell geltende Waffenruhe im Jemen ist von der arabischen Militärkoalition für beendet erklärt worden. Die Waffenruhe sei am Samstag um 12.00 Uhr MEZ abgelaufen, erklärte die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz laut der amtlichen Nachrichtenagentur SPA. Begründet wurde die Entscheidung mit andauernden Rebellenangriffen auf saudiarabische Städte und Grenzposten, durch die auch humanitäre Hilfseinsätze behindert worden seien.
SBR-Chefin König für sachliche Debatte über europäische Einlagensicherung
Die Chefin der europäischen Bankenabwicklungsbehörde (SRB), Elke König, fordert eine sachlichere Debatte über die in Deutschland heftig umstrittenen Pläne für eine europäische Garantie von Sparguthaben. "Ich kann nicht alle Emotionen bei diesem Thema nachvollziehen", sagt König der "Welt am Sonntag". Man sollte realistisch bleiben und Schritt für Schritt vorgehen. Irgendwann müsse das System europäisch werden.
Kartellamt behält Gasversorger im Auge
Deutschlands Erdgasverbraucher verschenken nach Einschätzung von Kartellamtspräsident Andreas Mundt mit ihrer niedrigen Bereitschaft zum Anbieterwechsel ihre Marktmacht. "Die Erfahrung aus anderen Märkten zeigt, dass der Preisdruck auf Anbieter wächst, wenn viele Verbraucher bewusst von ihren Auswahlmöglichkeiten Gebrauch machen", sagt Mundt gegenüber der "Welt am Sonntag". Konkrete Ermittlungen des Kartellamts gegen etablierte Gasversorger gebe es derzeit nicht.
Seehofer fordert Obergrenze von 200.000 Flüchtlingen pro Jahr
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat eine konkrete Obergrenze von "maximal 200.000 Flüchtlingen" pro Jahr gefordert. "In Deutschland haben wir keine Probleme mit dem Zuzug von 100.000 bis höchstens 200.000 Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlingen pro Jahr. Diese Zahl ist verkraftbar, und da funktioniert auch die Integration. Alles was darüber hinaus geht, halte ich für zu viel", sagte Seehofer gegenüber der Bild am Sonntag.
Reaktor von umstrittenem belgischen AKW Doel schaltet sich selbst ab
Im umstrittenen belgischen Atomkraftwerk Doel hat sich der Reaktor 1 selbst abgeschaltet. Die Selbstabschaltung in der bei Antwerpen gelegenen Anlage sei am Samstag gegen 18.00 Uhr gemäß des vorgesehenen Verfahrens erfolgt, sagte ein Sprecher des Betreibers Electrabel der Nachrichtenagentur AFP. Electrabel betreibt auch das Atomkraftwerk Tihange, das nur 70 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt liegt und seit langer Zeit in der Kritik steht.
Griechischer Regierungschef gegen "unzumutbare" Gläubigerforderungen
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras wehrt sich gegen unvernünftige Ansinnen der Kreditgeber in der Rentenfrage. Der griechischen Zeitung "Real News" vom Sonntag sagte der Regierungschef, die internationalen Geldgeber müssten wissen, dass die mit ihnen getroffenen Vereinbarungen "buchstabengetreu" erfüllt würden. Das bedeute jedoch nicht, unzumutbaren und ungerechten Forderungen nachzugeben.
Commerzbank baut Geschäft mit reichen Privatkunden 2016 aus
Die Commerzbank baut ihr Geschäft mit reichen Privatkunden in Deutschland aus und stärkt ihre Präsenz in mittelgroßen Städten. 2016 will die Bank die Zahl der Beratungsstandorte im "Wealth Management" von derzeit 42 mehr als verdoppeln. "Zur Jahresmitte sollen es mehr als 100 sein", sagte Bereichsvorstand Gustav Holtkemper der Euro am Sonntag. Neu dazu kommen sollen mittelgroße Städte wie Mönchengladbach, Darmstadt, Rostock oder Braunschweig.
Wiederwahl von Kataloniens Präsident Mas verhindert
Die linksradikale Partei CUP hat laut Medienberichten einer vom katalanischen Regionalpräsidenten Artur Mas geführten Regionalregierung eine Absage erteilt. Damit wird die Amtseinführung von Mas unmöglich, wie spanische Medien am Sonntag berichteten. Für seine Wiederwahl brauchte Mas mindestens zwei Stimmen von CUP-Abgeordneten. Nachdem die CUP ihm ihre Unterstützung verweigert, müssen Neuwahlen stattfinden.
Podemos-Partei will Regierung Rajoys zusammen mit PSOE verhindern
Der Chef der spanischen Linkspartei Podemos, Pablo Iglesias, hat den Sozialdemokraten der Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) angeboten, gemeinsam eine neue Regierung unter dem bisherigen konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy zu verhindern. "Wir werden Spaniens Führung nicht Mariano Rajoy überlassen", sagte Iglesias am Sonntag vor dem Leitungsgremium seiner Partei. Offiziell lehnt die größte Oppositionspartei PSOE einen Amtsverbleib Rajoys und eine Zusammenarbeit mit dessen Volkspartei (PP) bislang ab.
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/DJN/AFP/thl
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January 03, 2016 11:35 ET (16:35 GMT)- - 11 35 AM EST 01-03-16
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