Dow Jones
23.12.2015 12:39:40
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WOCHENAUSBLICK: Anleger können sich auf 'Jahresendruhe' freuen
(Aktualisierte Version)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger können sich Experten zufolge auf entspannte Weihnachtsfeiertage freuen. Denn bis zum Ende eines ereignisreichen Börsenjahres 2015 bleiben nur noch wenige Handelstage, an denen kaum Termine auf der Agenda stehen. In den vergangenen Wochen hatten die Enttäuschung über die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die lang erwartete Zinswende der US-Notenbank Fed für Kursturbulenzen gesorgt.
"Nach dem doch anstrengenden Dezember mit dem US-Zinsentscheid und dem großen Verfallstermin dürften sich die Marktteilnehmer nun der Jahresendruhe widmen", sagte Sven Kleinhans, Managing Partner von Momentum Institutional GmbH. Auch laut Marktexperte Daniel Saurenz vom Analysedienst Feingold Research "sollte es der DAX ruhig angehen lassen".
'WINDOW DRESSING' STÜTZT
Nach dem "Hexensabbat" am vergangenen Freitag - dem großen Verfallstag an den Terminbörsen - gebe es keine Gründe für weiter schwächelnde Kurse, sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Er glaubt eher an eine positive Entwicklung: "Das sogenannte 'Window-Dressing' wird das Notwendige dafür tun." Darunter verstehen die Börsenspezialisten ergebniskosmetische Maßnahmen von Fondsmanagern, die kurz vor Quartals- oder Jahresende gut gelaufene Dividendentitel kaufen, um sie in ihrem Portfolio vorweisen zu können.
"Je näher der Dax das Jahr bei 11000 Punkten beendet, desto eher wird aus einem ordentlichen ein sehr gutes Aktienjahr", resümierte Saurenz. Aktuell steht Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer etwas unter dieser runden und viel beachteten Marke. Doch auch so kann sich die bisherige Bilanz für 2015 sehen lassen: Mit einem Plus von über 8 Prozent hat der Dax mehr als doppelt so stark zugelegt wie der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 - ganz zu schweigen von der Wall Street, wo die Standardwerte-Indizes Dow Jones Industrial (Dow Jones) und S&P 500 auf Jahressicht in der Verlustzone stehen.
Seitdem die Fed im Herbst 2014 ihre Anleihekäufe beendet habe, "beschäftigten sich die Markteilnehmer mit der Frage, wann sie die Leitzinsen erhöhen wird", schrieb Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Nach langem Zögern hat sich die Fed nun getraut. Die ersten Reaktionen an den Aktienmärkten fielen positiv aus. Offensichtlich signalisiert dieser Schritt Vertrauen in die Robustheit der Wirtschaft."
KAUM WICHTIGE NACHRICHTEN ZWISCHEN DEN JAHREN
Unternehmens- und konjunkturseitig sind zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Silvester kaum wichtige Nachrichten zu erwarten. Die Ökonomen der DekaBank verweisen auf die am kommenden Mittwoch anstehenden Informationen zur Kreditvergabe an die Banken im Euroraum im vergangenen Monat. Diese sollten zeigen, ob die EZB hier mit ihrer expansiven Geldpolitik Fortschritte mache. Die Deka-Experten sind eher skeptisch und rechnen mit einem nur mäßigen Nachfrageanstieg./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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