16.05.2020 10:38:41
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Wissenschaftsmagazin 'The Lancet' kritisiert Trumps Krisenmanagement
WASHINGTON (dpa-AFX) - Das renommierte britische Wissenschaftsmagazin "The Lancet" hat das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise kritisiert und indirekt zu dessen Abwahl aufgerufen. Trumps Regierung sei "besessen von Allheilmitteln - Impfstoffen, neuen Medikamenten oder einer Hoffnung, dass das Virus einfach verschwinden wird", hieß es in einem Kommentar (Samstag). Im Kampf gegen das Virus habe die Trump-Regierung die Gesundheitsbehörde CDC an den Rand gedrängt. "Amerikaner müssen im Januar 2021 einen Präsidenten ins Weiße Haus schicken, der versteht, dass öffentliche Gesundheit nicht von Parteipolitik gesteuert werden sollte."
In dem Meinungsbeitrag des Magazins hieß es weiter, die Pandemie verschlimmere sich in den USA. Zwar habe CDC Fehler in der Krise begangen - etwa durch fehlerhafte Coronavirus-Tests. Auch hätten die USA weiterhin bei Weitem noch nicht die notwendige Test-Infrastruktur aufgebaut, die zur Bekämpfung der Pandemie notwendig sei. Das könne aber kein Grund sein, die Gesundheitsbehörde weiter zu untergraben, die einst der internationale Maßstab gewesen sei. Kritik übte das Magazin auch an Trumps Ankündigung, mitten in der Pandemie die Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation WHO auszusetzen.
Trump hatte am Freitag (Ortszeit) im Weißen Haus die "Operation Warp-Geschwindigkeit" präsentiert, mit der bis Jahresende ein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden werden soll. Der Präsident hatte zugleich gesagt, auch ohne einen Impfstoff werde das Virus "irgendwann verschwinden". Der Name geht auf den fiktiven "Warp-Antrieb" in der Serie "Raumschiff Enterprise" zurück, das damit im Fernsehen schneller als Lichtgeschwindigkeit fliegen kann./cy/DP/men
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