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21.09.2023 17:22:00
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Wifo: Urlauber kommen wieder, sind aber bei Ausgaben zurückhaltend
Im Gesamtjahr 2023 könnte die Bilanz etwas hinter den Erwartungen zurückbleiben. "Im Gegensatz zu den Ankünften und Nächtigungen konnten die preisbereinigten Umsätze der Tourismuswirtschaft das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreichen", schreibt das Wifo in seinem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
Die mengenmäßige Nachfrage im Jahr 2023 könnte um rund 1,7 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019 liegen, prognostiziert das Institut. Auch der Beitrag des Tourismus zur heimischen Wirtschaftsleistung werde das Vorkrisenniveau nicht ganz erreichen. "Ein schneereicher Winterbeginn könnte die Aussichten jedoch verbessern", so das Wifo.
Auch eine Umfrage des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) unter rund 600 Hotellerie- und Gastronomiebetrieben kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass die Geldbörse bei Gästen deutlich weniger locker sitzt als vor der Teuerungswelle. "Die Gäste schränken Besuche in Hotels und Gastronomie ein, oftmals kommt es von einer Verschiebung des Urlaubs in die Vor- bzw. Nachsaison, man verzichtet auf die zweite Flasche Wein", so Hotellerie-Obmann Johann Spreitzhofer.
Die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) ist alarmiert und fordert ein Eingreifen der Politik. Die Energiekosten müssten runter, Investitionen befeuert statt eingebremst werden, so ÖHV-Präsident Walter Veit laut einer Aussendung. Der Branchenvertreter schlägt kürzere Abschreibungsdauern vor, um den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten. Der Hotellerie-Vertreter in der Wirtschaftskammer fordert, dass die Belastung aus den weiterhin hohen Energiekosten durch den seit neun Monaten ausständigen Energiekostenzuschuss II abgefedert werden. Zudem brauche es Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals, Senkung der Lohnnebenkosten und die Beibehaltung der Möglichkeit von steuerfreien Prämienzahlungen an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Besonders gut lief es heuer von Mai bis Juli übrigens in den alpinen Regionen, in denen die Nächtigungen im Schnitt um fast 4 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2019 lagen. "Aufgrund des Klimawandels können diese Regionen auch in den kommenden Jahren mit einer verstärkten Nachfrage in der Sommersaison rechnen, wodurch das Problem des 'Overtourism' auch die alpinen Destinationen betreffen wird", heißt es seitens des Wifo.
kan/kre/fel
APA
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