ATX
25.01.2018 17:52:00
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Wiener Börse (Schluss) 2 - Zumtobel und Semperit schwer unter Druck
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,59 Prozent, DAX/Frankfurt -0,96 Prozent, FTSE/London -0,36 Prozent und CAC-40/Paris -0,33 Prozent.
Das europäische Börsenumfeld zeigte sich mehrheitlich ebenfalls schwächer. Speziell in der Eurozone belastete der starke Euro. Die Gemeinschaftswährung stieg auf über 1,25 US-Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit Ende 2014, obwohl der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, bei seiner Pressekonferenz gesagt hatte, dass die "aktuelle Wechselkursvolatilität" eine Unsicherheitsquelle darstelle. Ihre Geldpolitik hatte die EZB zuvor erwartungsgemäß nicht verändert.
Auf Unternehmensseite rückte der Beleuchtungsspezialist Zumtobel mit einer neuerlichen Gewinnwarnung in den Mittelpunkt. Die Aktien brachen zwischenzeitlich um knapp 18 Prozent ein. Aus dem Handel gingen sie mit einem Minus von 11,26 Prozent bei 9,85 Euro.
Der bereinigte operative Gewinn wird 2017/18 bei Zumtobel nur 15 bis 25 Mio. Euro betragen, statt wie bisher angenommen 50 bis 60 Mio. Euro. Eine bereits erfolgte Gewinnwarnung von Mitte November wurde damit verschärft. Die Analysten der Baader Bank strichen in Reaktion ihre "Hold"-Empfehlung und sprachen eine Verkaufsempfehlung aus. Ihr Kursziel liegt bei 8,50 Euro.
Unter Druck gerieten außerdem die Aktien der Semperit. Sie verloren 8,43 Prozent auf 16,08 Euro. Der Gummi- und Kautschukkonzern wird für 2017 einen Verlust ausweisen und die Dividende streichen. Der Vorstand leite nun "mit Nachdruck eine Phase nachhaltiger Restrukturierung ein", heißt es in einer Unternehmensaussendung vom Mittwochabend. Wie hoch der Verlust ausfallen wird, sei noch offen, sagte eine Sprecherin zur APA. Im vierten Quartal werde es operativ ein einstelliger Millionenbetrag sein.
Neuerlich recht volatil zeigten sich die Anteilsscheine von AT&S. Nachdem sie im Frühhandel zwischenzeitlich über viereinhalb Prozent verloren hatten, gingen sie schlussendlich mit einem Plus von 3,55 Prozent auf 23,35 Euro als stärkster Wert im prime market aus dem Handel. Sie erholten sich damit etwas von ihren deutlichen Vortagesverlusten von über neun Prozent. Ein verhaltener Ausblick des US-Halbleiterherstellers Texas Instruments hatte am Mittwoch europaweit die Aktienkurse von Chipherstellern belastet. Zudem hatte die Raiffeisen Centrobank (RCB) ihre Anlageempfehlung für AT&S-Aktien von "Hold" auf "Reduce" gesenkt.
Ihre Verlaufsgewinne nicht bis zur Schlussglocke halten konnten die Aktien der voestalpine. Sie beendeten den Tag kaum verändert mit einem geringfügigen Kursabschlag von 0,04 Prozent bei 53,56 Euro. Eine positive Analysteneinschätzung hatte die Aktie im Tagesverlauf zwischenzeitlich um fast zwei Prozent steigen lassen. Die Erste Group hat ihr Kursziel für die Aktien des Stahlkonzerns voestalpine von 49,00 Euro auf 60,00 Euro angehoben. Grund sind die dank eines starken Stahlpreises nach oben revidierten Schätzungen, schreibt Erste-Analystin Vera Sutedja. Die Anlageempfehlung bleibt unverändert bei "Accumulate".
(Forts.) dkm/mad
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