01.05.2015 22:57:37
|
Westfalenpost: Von wegen gute Freunde Von Martin Korte
Wir sollten einfach davon ausgehen, dass alle Staaten, also auch unser, alles und jeden abhören. Die einen stellen sich dabei nur etwas schlauer an als die anderen.
Und sie gehen anders mit der Wahrheit um. Innenminister Thomas de Maizière macht seit Monaten keine gute Figur. Beim Thema Seenotrettung vollzog er erst unter großem öffentlichen Druck eine Kehrtwende; zuvor wollte er die Mittel für die Flüchtlinge kürzen. Die peinlichen Probleme mit dem Sturmgewehr G 36 fallen in seinen Verantwortungsbereich als Verteidigungsminister. Nun soll er das Parlament falsch unterrichtet haben.
De Maizière bietet zu viele offene Flanken. In Kürze wird ihm Angela Merkel das Vertrauen aussprechen - und dann wird er zurücktreten. Auch um die Bundeskanzlerin vor größerem Schaden zu bewahren. Denn dass Merkel und ihr Kanzleramt (Chef von 2005 bis 2009: Thomas de Maizière) über alle Vorgänge im Bilde gewesen sein dürften, liegt auf der Hand. (Wenn nicht, wäre das übrigens ein Rücktrittsgrund.)
Und nun? Weil Airbus Anzeige erstattet hat, wird es für die Politik schwierig, die Angelegenheit im Sande verlaufen zu lassen. Zu einem Prozess, geschweige denn zu einem Urteil, dürfte es aber niemals kommen. Und zwischen den Staaten bleibt alles wie immer - sie sind schließlich befreundet.
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!