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05.02.2015 23:02:59

Westfalenpost: Joachim Karpa zum Konflikt in der Ukraine

Hagen (ots) - Die Gewalt in der Ukraine eskaliert. Die blutigen Kämpfe im Osten des Landes weiten sich aus. Prorussische Rebellen haben eine Großoffensive gestartet und vergrößern mit jedem Tag ihr Herrschaftsgebiet. Allein 7000 Menschen sollen in der Stadt Debalzewo bei Donezk ohne Wasser, Strom und Heizung von Separatisten umstellt sein. Sicher, nicht jede Nachricht aus dem Kriegsgebiet darf für bare Münze genommen werden. Die Propagandaabteilungen auf beiden Seiten versuchen, die Medien zu beeinflussen. Gleichwohl, die Nachrichten über die dramatische Entwicklung machen den Menschen hierzulande Angst. Angst vor einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine, Angst vor einem Flächenbrand in Europa. Dass Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande heute in Moskau überraschend einen neuen Vermittlungsversuch starten, unterstreicht die brisante Lage. Offenbar ohne eine Vorleistung erbracht zu haben, setzen sie sich mit dem russischen Präsidenten Putin an einen Tisch. Auch wenn sich die Stimmen mehren, die Ukraine mit Waffenlieferungen zu unterstützen, wenn formelhaft beschworen wird "Manchmal braucht es Waffen, um Waffen zu stoppen", ist jeder Versuch, den Konflikt diplomatisch zu lösen, zu begrüßen. Wenn dies nicht gelingt, was dann? </Militärische Aktionen finden immer auf Kosten der Zivilbevölkerung statt. Frieden schaffen mit mehr Waffen? Das ist eine Illusion. Und das gilt es, mit allen Werkzeugen der Politik zu verhindern. Merkel und Hollande versuchen es. Vielleicht die letzte Chance für eine Vermittlung. Offen bleibt die Frage, welche Druckmittel die EU hat, um ein Einlenken Putins zu bewirken. Die bislang halbherzigen Sanktionen genügen nicht.

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