28.05.2017 23:47:56
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Westfalenpost: Joachim Karpa zum Evangelischen Kirchentag
Hagen (ots) - Seine Aussage verdient keine Replik. Man sollte
nicht über jedes Stöckchen springen, das einem hingehalten wird. Und
doch, es juckt in den Fingern. Das CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn
kritisiert die Kirchen anlässlich des Evangelischen Kirchentages für
die Einmischung in die Tagespolitik. Sie, die Kirchen, sollten sich
gefälligst um ihre vermeintlichen Kernthemen wie Seelsorge,
Glaubensvermittlung und das Karitative kümmern. Starke Worte für
einen Mann, der zwei Jahre als Bankkaufmann gearbeitet hat, seit
fünfzehn Jahren im Bundestag sitzt und wenig dazu gelernt hat. Auch
das Studium der Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen hat
offenbar zu keiner Wissenserweiterung geführt. Wie sonst kann eine
aufstrebende Führungsfigur der christdemokratischen Partei, der Name
ist Programm, glauben, mit solchen paradoxen Äußerungen zu punkten.
Aufmerksamkeit für sich? Und sonst? Immer wieder lockt es
Emporkömmlinge dieser Politiker-Spezies mit irrwitzigen Forderungen
in die Öffentlichkeit. Ohne Substanz, ohne Verstand, mit
klammheimlicher Freude über das Echo. Warum sollten die 48 Millionen
Kirchenmitglieder im Land schweigen? Um Leuten wie Spahn und Co. die
Bühne zu überlassen? Bitte nicht. Angela Merkel und Armin Laschet
haben die Einmischung der Kirchen eingefordert. Ihr Horizont ist ein
anderer, ein größerer. Gut so.
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Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion
Telefon: 02331/9174160
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