12.04.2015 22:57:37
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Westfalenpost: Das Geld vom Staat erhöht die Chancengleichheit Von Harald Ries
Doch populistische Vorwürfe, die Parteien machten sich den Staat zur Beute, um sich ungeniert selbst zu bedienen, sind in dieser Pauschalität unangebracht. Die Flick-Affäre in den 70er, 80er Jahren und der CDU-Schwarzgeldskandal in den 90ern hatten Folgen. Große Zuwendungen von Unternehmen machen auch bei den bürgerlichen Parteien heute weniger als zehn Prozent der Gesamtspenden aus; einst war es mehr als ein Drittel. Das ist wichtig, um zu verdeutlichen, dass Politik nicht käuflich ist - jedenfalls nicht so direkt. Und staatliche Co-Finanzierung erhöht die Chancengleichheit.
So notwendig es wäre, den Einfluss der Parteien beispielsweise im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu begrenzen, so abschreckend erscheinen auch Alternativmodelle wie in den USA, wo das wichtigste Kriterium für ein politisches Amt die Fähigkeit zum Spendensammeln ist - wenn der Kandidat nicht sowieso zur Milliardärskaste gehört. Bürger, Medien und Gerichte sollten also stets kritisch das Finanzgebaren betrachten. Bedrohlicher für die Demokratie ist aber, dass immer weniger junge Menschen sich in Parteien engagieren wollen.
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