12.06.2016 23:02:39
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielelfeld) zum Auschwitz-Prozess
Dass auch die Verteidigung in Detmold zahlreichen Holocaust- Überlebenden ermöglicht hat, ein letztes Mal vor Gericht von ihrem Leid erzählen zu können, ist ihr positiv anzurechnen. Das war keine Selbstverständlichkeit.
Wenn Anwalt Andreas Scharmer das Verfahren in Detmold allerdings als »politischen Schauprozess« bezeichnet, ist das ein Skandal. Politische Schauprozesse jenseits jeder Rechtsstaatlichkeit gab es vor dem Volksgerichtshof der Nazis oder bei den stalinistischen »Säuberungen« in der Sowjetunion der 30-er Jahre. Einen Prozess zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen vor einem bundesdeutschen Gericht im Jahr 2016 in diese Reihe zu stellen, ist schlichtweg schäbig.
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