12.04.2015 23:02:38
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Hannovermesse und Indien
Als erste Maßnahmen hat er die Senkung der Unternehmenssteuern und die Beseitigung von Investitionshemmnissen in Angriff genommen. Dabei braucht die Regierung die Steuereinnahmen dringend, um die Infrastruktur - Energie, Verkehr - zu modernisieren. Investitionen erleichtern will Modi, indem er insbesondere den Minderheiten, aber auch einfachen Bauern Land wegnimmt. Das hat schon zu Spannungen innerhalb der BJP und dazu geführt, dass er die erste große Regionalwahl in der Hauptstadt Delhi unerwartet deutlich verloren hat. Der Mann der Wirtschaft entfernt sich vom Volk.
Indien nennt sich mit gutem Recht die weltgrößte Demokratie. Wie lange werden es die Wähler da ertragen, dass Meinungsrechte eingeschränkt werden? Gerade hat das Oberste Gericht ein umstrittenes Internet-Zensurgesetz gekippt. Die Regierung hielt das nicht ab, die Ausstrahlung des Dokumentarfilms »India's Daughter« (Tochter Indiens) zu verbieten. Darin haben Journalisten des britischen Senders BBC die Ursachen und Umstände der landes- und weltweit Aufsehen erregenden Vergewaltigung einer indischen Frau im Dezember 2012 in einem Bus in Delhi dokumentiert. Weiter wurde kürzlich erst im Staat Uttar Pradesh ein Teenager festgenommen, weil er auf Facebook einen Minister kritisiert hatte.
Überraschen dürfte dieses demokratiefeindliche Verhalten Modis nicht. Als Landeschef im Staat Gujarat ließ er 2002 zu, dass nach einem blutigen Terroranschlag etwa tausend unschuldige Muslime umgebracht wurden.
Narendra Modi hat einiges mit Wladimir Putin gemeinsam. Wie Russlands Präsident strotzt er vor Selbstbewusstsein - und unterdrückt die Opposition. Er lockt mit großem Aufwand unternehmerisches Kapital - will aber Nichtregierungsorganisationen, die nicht der BJP nahe stehen, die Annahme verbieten.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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