24.07.2014 21:10:59
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Flüchtlinge"
Bielefeld (ots) - Syrien, Irak, Afghanistan, Zentralafrika, Sudan
die Zahl lokaler Konflikte und militärischer Auseinandersetzungen nimmt eher zu als ab. Mit der Destabilisierung ganzer Länder wird auch die Zahl der Flüchtlinge wachsen. Das hat selbstverständlich Auswirkungen auf Europa. Aber noch mehr auf die Anrainerstaaten. Wenn Hamburgs Sozialsenator Detlef Scheele von einer angespannten Lage in der Hansestadt aufgrund immer knapper werdenden Platzes für Flüchtlinge spricht und nach einem neuen Verteilerschlüssel ruft, muss man ihn anhören. Noch besorgniserregender als in deutschen Großstädten ist das Problem im Libanon: 100 000 Syrer strömen jeden Monat aus dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land dorthin, nach Jordanien und in die Türkei - in der Hoffnung auf Hilfe. Doch den Hilfsorganisationen geht mittlerweile das Geld aus. Die Finanzierungslücke von derzeit 3,7 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro) für die Versorgung syrischer Flüchtlinge beeinflusse die gesamte Region, warnt auch das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Der Libanon mit seinen 4,5 Millionen Einwohnern hat laut UNHCR allein bereits mehr als eine Million Flüchtlinge aufgenommen, die Türkei und Jordanien jeweils 800 000 weitere. Die Weltbank schätzt, dass die Syrien-Krise den Libanon 2,5 Milliarden Dollar (1,85 Milliarden Euro) an verlorener Wirtschaftsleistung gekostet hat und dass 170 000 Libanesen dadurch unter die Armutsgrenze fallen könnten. Die Bundesregierung hat zuletzt entschieden, in einem geregelten Aufnahmeverfahren erneut 10 000 Syrer und damit insgesamt 25 000 aus den Flüchtlingscamps aufzunehmen. Immerhin. Deutschland fliegt damit mehr als doppelt so viele aus wie alle anderen westlichen Staaten zusammen. Österreich steht mit 1500 Syrern an zweiter Stelle, gefolgt von Schweden (1200) und Norwegen (1000). Aber selbst wenig kann nach viel aussehen, wenn die Nachbarn fast gar nichts tun. Die Grenze nach nun insgesamt 25 000 offiziellen Plätzen für syrische Flüchtlinge zu ziehen, ist beliebig und orientiert sich keineswegs an der Wirklichkeit. Denn 2,9 Millionen Syrer sind auf der Flucht. Der Leidensdruck ist groß. Sie werden einen Weg finden, nach Europa zu gelangen. Manche sterben dabei. 800 Bootsflüchtlinge sind in diesem Jahr im Mittelmeer umgekommen. An der Aufnahme weiterer Flüchtlinge führt kein Weg vorbei. Deutschland und Europa müssen aber jetzt eine langfristige Strategie entwickeln, um dem immer größer werdenden Flüchtlingsstrom zu begegnen. Die Augen zu verschließen und das Elend vor den Toren Europas zu parken gehört nicht dazu. Aus gutem Grund: 51,2 Millionen Menschen sind laut UNHCR derzeit auf der Flucht. Tendenz steigend. Eine erschreckend große Zahl, die deutlich macht: Humanitäre Hilfe gehört ganz oben auf die Agenda.
die Zahl lokaler Konflikte und militärischer Auseinandersetzungen nimmt eher zu als ab. Mit der Destabilisierung ganzer Länder wird auch die Zahl der Flüchtlinge wachsen. Das hat selbstverständlich Auswirkungen auf Europa. Aber noch mehr auf die Anrainerstaaten. Wenn Hamburgs Sozialsenator Detlef Scheele von einer angespannten Lage in der Hansestadt aufgrund immer knapper werdenden Platzes für Flüchtlinge spricht und nach einem neuen Verteilerschlüssel ruft, muss man ihn anhören. Noch besorgniserregender als in deutschen Großstädten ist das Problem im Libanon: 100 000 Syrer strömen jeden Monat aus dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land dorthin, nach Jordanien und in die Türkei - in der Hoffnung auf Hilfe. Doch den Hilfsorganisationen geht mittlerweile das Geld aus. Die Finanzierungslücke von derzeit 3,7 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro) für die Versorgung syrischer Flüchtlinge beeinflusse die gesamte Region, warnt auch das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Der Libanon mit seinen 4,5 Millionen Einwohnern hat laut UNHCR allein bereits mehr als eine Million Flüchtlinge aufgenommen, die Türkei und Jordanien jeweils 800 000 weitere. Die Weltbank schätzt, dass die Syrien-Krise den Libanon 2,5 Milliarden Dollar (1,85 Milliarden Euro) an verlorener Wirtschaftsleistung gekostet hat und dass 170 000 Libanesen dadurch unter die Armutsgrenze fallen könnten. Die Bundesregierung hat zuletzt entschieden, in einem geregelten Aufnahmeverfahren erneut 10 000 Syrer und damit insgesamt 25 000 aus den Flüchtlingscamps aufzunehmen. Immerhin. Deutschland fliegt damit mehr als doppelt so viele aus wie alle anderen westlichen Staaten zusammen. Österreich steht mit 1500 Syrern an zweiter Stelle, gefolgt von Schweden (1200) und Norwegen (1000). Aber selbst wenig kann nach viel aussehen, wenn die Nachbarn fast gar nichts tun. Die Grenze nach nun insgesamt 25 000 offiziellen Plätzen für syrische Flüchtlinge zu ziehen, ist beliebig und orientiert sich keineswegs an der Wirklichkeit. Denn 2,9 Millionen Syrer sind auf der Flucht. Der Leidensdruck ist groß. Sie werden einen Weg finden, nach Europa zu gelangen. Manche sterben dabei. 800 Bootsflüchtlinge sind in diesem Jahr im Mittelmeer umgekommen. An der Aufnahme weiterer Flüchtlinge führt kein Weg vorbei. Deutschland und Europa müssen aber jetzt eine langfristige Strategie entwickeln, um dem immer größer werdenden Flüchtlingsstrom zu begegnen. Die Augen zu verschließen und das Elend vor den Toren Europas zu parken gehört nicht dazu. Aus gutem Grund: 51,2 Millionen Menschen sind laut UNHCR derzeit auf der Flucht. Tendenz steigend. Eine erschreckend große Zahl, die deutlich macht: Humanitäre Hilfe gehört ganz oben auf die Agenda.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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