20.10.2017 22:33:56

Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Fall Amri

Bielefeld (ots) - Der Vorwurf ist ungeheuerlich: ein V-Mann, der gewaltbereite Islamisten ausspioniert, sie aber zugleich zu Anschlägen anstachelt? Die vielen Pannen und Fehler, die der Berliner Sonderermittler Bruno Jost im Fall des Attentäters Amri beschrieben hat, sind für sich genommen schon erschreckend genug. Die Vorstellung, dass dem Landeskriminalamt seine Vertrauensperson entglitten sein und diese ein doppeltes Spiel betrieben haben könnte, ist kaum noch erträglich. Wichtig: Es ist nur ein Verdacht. Man kann davon ausgehen, dass der Generalbundesanwalt die Glaubwürdigkeit seiner Belastungszeugen genau geprüft hat, bevor er den Hassprediger Abu Walaa angeklagt hat. Trotzdem werden ungute Erinnerungen an den Fall des rechtsextremistischen Terror-Trios NSU wach, von dessen Aktivitäten die Fahnder trotz vieler V-Leute nichts ahnten. Es liegt am Oberlandesgericht in Celle, im Prozess gegen Walaa die Vorwürfe zu bewerten. Aber auch der Untersuchungsausschuss in Düsseldorf, der Behördenfehler im Fall Amri aufklären will, hat eine knifflige Aufgabe mehr.

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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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