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29.06.2016 23:03:04

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Anschlag von Istanbul

Bielefeld (ots) - Der Anschlag von Istanbul ist in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe. Der Tod von mehr als 40 Menschen ist zu beklagen; die Mörder unter dem Label des »Islamischen Staates« (IS) verlegen sich immer mehr darauf, westliche oder westlich orientierte Metropolen zu terrorisieren; das Attentat trifft die Türkei - das klingt zynisch, weil es für Anschläge keine »günstigen Zeitpunkte« gibt - zu einem politisch ungünstigen Zeitpunkt. Einen Tag vor dem Angriff auf den Flughafen in Istanbul hat die Türkei Signale der Entspannung in die Welt gesendet. Präsident Erdogan hat den sechs Jahre andauernden kalten Krieg mit Israel beendet und sich bei der Familie des von einem türkischen Kampfjet abgeschossenen russischen Piloten mehr oder weniger deutlich entschuldigt. Nun ist Erdogan kein Mann, der freiwillig klein beigibt. Aber er ist Pragmatiker genug und steht unter enormem Druck, weil er sein Land mit schlechter Außenpolitik international in die Isolation geführt hat. Der Autokrat hat gegen die IS-Terrormiliz kaum etwas unternommen, weil sie für ihn zwei Feinde schwächen sollte: den syrischen Machthaber Assad und die Kurden. Da ist der Feind gleich zweier Feinde vorübergehend und informell zum Freund geworden. Dabei hat Erdogan die Gefahr unterschätzt, selbst vom IS angegriffen zu werden. Die Geste gegenüber Russland ist nötig, weil die Sanktionen aus Moskau die türkische Tourismusbranche schon vor der Terrorserie in Istanbul empfindlich getroffen haben. Und die Versöhnung mit Israel ist wichtig, weil die Türkei mittelfristig auf Gaslieferungen aus dem südöstlichen Mittelmeer angewiesen ist. Erdogan wäre klug beraten, wenn er die Türkei im Kampf gegen den IS klarer positionieren würde. Seine ersten Reaktionen auf das jüngste Attentat lassen zumindest darauf hoffen. Der gemeinsame Feind der zivilisierten Welt ist der dschihadistische Terror. Kein Land ist vor ihm gefeit. Schon gar nicht die Türkei, die den IS-Bombern zu lange als Transferland nach Syrien gedient hat.

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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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