03.11.2016 23:02:42

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Übergangsgeldern für EU-Kommissare

Bielefeld (ots) - Der Aufschrei war groß, als der ehemalige Kommissionspräsident José Manuel Barroso vor einigen Wochen seinen neuen Job beim Bankhaus Goldman Sachs bekannt gab. Erwähnenswert ist vor allem eine Online-Petition, die EU-Beamte persönlich initiierten und in der sie ihrem früheren Chef »unverantwortliches und moralisch verwerfliches Verhalten« vorwarfen. Genau darum geht es. Wenn Spitzenvertreter dieser Union nach ihrem Ausscheiden Übergangsgelder in Anspruch nehmen, bis sie eine neue Stelle gefunden haben, wird dagegen wenig zu sagen sein. Wer gute Leute in politischen Ämtern haben will, muss ihnen auch finanziell etwas bieten. Dass es aber inzwischen üblich zu werden scheint, den Anspruch auch dann zu erheben, wenn man längst zu lukrativen Konditionen eine neue Stelle gefunden hat, beschädigt den Ruf der EU-Institutionen. Die viel beschworene Selbstkontrolle der EU-Behörde funktioniert nicht. Es ist auch nicht einzusehen, warum die Besoldung der europäischen Spitzen-Jobs nicht in die Hoheit von EU-Parlament und Mitgliedstaaten verlagert wird. Dann würden solche Praktiken schnell ein Ende haben.

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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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