29.07.2019 23:33:41
|
Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Russland
Bielefeld (ots) - Russland ändert sich. Und das ist gut so. Denn
Russland muss sich verändern. Die vermeintliche Stärke, die Moskau
in vielen Konfliktherden von Ukraine bis Nahost demonstriert, geht
auf Kosten der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung im Innern.
Das ist nicht viel anders als zu Zeiten der Sowjetunion, die daran
scheiterte und unterging. Ob das scheindemokratische System
Wladimir Putins das Ende von dessen derzeitiger Präsidentschaft 2024
überleben wird, bleibt abzuwarten. Ohne Reformen ist das kaum
vorstellbar. Die Opposition wird von Demonstration zu Demonstration
stärker. Die brutale Gewalt, mit der die Polizeitrupps zuletzt
zuschlugen, und die Massenverhaftungen sollen demobilisieren.
Stattdessen motivieren sie die Opposition offenbar zu weiteren
Protesten. Erwartet hat das Regime etwas anderes, sonst hätte es zu
verhindern gewusst, dass die Videos von den niedergeknüppelten jungen
Demonstranten um die Welt gehen. Die Putin-Fans, -Freunde und
Versteher, von denen es in Deutschland von der AfD bis Altkanzler Gerhard Schröder einige gibt, können sich allmählich um ihr Idol sorgen. Die in Kampfmontur gesteckten Schlägertrupps sind definitiv kein Ausweis von Stärke. Das Gleiche gilt, wenn sich der Vorwurf von Alexej Nawalnys Ärztin bewahrheiten sollte, dem Oppositionspolitiker sei Gift verabreicht worden. Hat Putin Angst vor dem Volk? Die Ähnlichkeit der brutalen Bilder aus Hongkong und Moskau sticht ins Auge. Was aber, wenn sie bei der Opposition keine Wirkung zeigen? Womit können die Regime nachlegen? Mit Panzern wie 1989 in Peking? Damals hat sich ein gewisser Egon Krenz als zweiter Mann im Staat erdreistet, den demonstrierenden DDR-Bürgern mit der »chinesischen Lösung« zu drohen. Das funktionierte 1989 nicht. Und die Hoffnung ist groß, dass es heute auch nicht funktionieren wird. Der Westen hat wenig Möglichkeiten, auf das Geschehen einzuwirken. Der Handel ist bereits wegen der Krim-Besetzung sanktioniert. Bleiben Solidaritätsbekundungen mit den Demonstranten. Sie sind wichtiger, als manche glauben. Klar wird Moskau sie als äußere Einmischung darstellen. Doch für die Betroffenen ist es ein Zeichen, dass ihr Kampf nicht verborgen bleibt.
Versteher, von denen es in Deutschland von der AfD bis Altkanzler Gerhard Schröder einige gibt, können sich allmählich um ihr Idol sorgen. Die in Kampfmontur gesteckten Schlägertrupps sind definitiv kein Ausweis von Stärke. Das Gleiche gilt, wenn sich der Vorwurf von Alexej Nawalnys Ärztin bewahrheiten sollte, dem Oppositionspolitiker sei Gift verabreicht worden. Hat Putin Angst vor dem Volk? Die Ähnlichkeit der brutalen Bilder aus Hongkong und Moskau sticht ins Auge. Was aber, wenn sie bei der Opposition keine Wirkung zeigen? Womit können die Regime nachlegen? Mit Panzern wie 1989 in Peking? Damals hat sich ein gewisser Egon Krenz als zweiter Mann im Staat erdreistet, den demonstrierenden DDR-Bürgern mit der »chinesischen Lösung« zu drohen. Das funktionierte 1989 nicht. Und die Hoffnung ist groß, dass es heute auch nicht funktionieren wird. Der Westen hat wenig Möglichkeiten, auf das Geschehen einzuwirken. Der Handel ist bereits wegen der Krim-Besetzung sanktioniert. Bleiben Solidaritätsbekundungen mit den Demonstranten. Sie sind wichtiger, als manche glauben. Klar wird Moskau sie als äußere Einmischung darstellen. Doch für die Betroffenen ist es ein Zeichen, dass ihr Kampf nicht verborgen bleibt.
OTS: Westfalen-Blatt newsroom: http://www.presseportal.de/nr/66306 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Der finanzen.at Ratgeber für Aktien!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!