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18.08.2013 19:59:58

Westdeutsche Zeitung: SPD startet in die heiße Wahlkampfphase - Eine Partei macht sich Mut in schwerer Zeit Ein Kommentar von Stefan Vetter

Düsseldorf (ots) - Noch findet der Wahlkampf vorwiegend in den Medien statt. Viele Bundesbürger sind weiter im Urlaubsmodus. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg fängt die Schule erst Anfang September wieder an, in Bayern noch ein paar Tage später. In anderen Bundesländern hat das neue Schuljahr gerade begonnen. Wenn die SPD mit einem Fest der Massen nun in die "heiße Phase" des Wahlkampfs gestartet ist, dann handelt es sich also eher um ein schiefes Bild.

Und trotzdem gilt: Nur wer sich selbst begeistern kann, der kann auch andere begeistern. Dieser klassische Ausspruch des vormaligen SPD-Chefs Oskar Lafontaine hat nichts an seiner Richtigkeit eingebüßt. Die schier unendlich vielen Fettnäpfen ihres Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, die Dissonanzen in der engeren Führung, aber auch die schier politische Unantastbarkeit von Angela Merkel haben die Genossen zermürbt, bevor das Rennen richtig los gegangen ist. Die Mega-Sause in Berlin sollte deshalb für Motivation sorgen, für Selbstvergewisserung in schwieriger Zeit.

Soviel wurde immerhin deutlich: Steinbrück dürfte bei seinen Wahlkampfauftritten weitestgehend auf persönliche Angriffe gegen die Kanzlerin verzichten. Bei seiner Rede kam der Name Merkels fast gar nicht vor. Damit folgt er ihrem Muster. Merkel ignoriert den Herausforderer in ihren Reden komplett. Beides spricht für einen wohltuend fairen Umgang in den anstehenden Auseinandersetzungen.

Umso härter wird man in der Sache ringen. Das wird für die SPD schwer genug. Natürlich stimmt es, dass Schwarz-Gelb in den vergangenen vier Jahren nur wenig auf die Reihe gebracht hat. Das ändert aber nichts daran, dass es dem Land erstaunlich gutgeht. Warum also den "Aufbruch" schaffen, den Steinbrück so beschwört?

Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann wird die SPD den Wahlkampf verlieren. Schwarz-Gelb muss deshalb aber nicht die Wahl gewinnen. Denn Merkels überparteilicher Habitus sorgt im Extremfall für eine Demobilisierung der eigenen Anhänger. So können am Ende auch Zufallsmehrheiten zustande kommen. Ganz so unspannend wie von manchen vorhergesagt wird die Zeit bis zum 22. September also nicht.

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Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2370 redaktion.nachrichten@wz.de <a href="http://www.wz.de">www.wz.de</a>

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