21.07.2013 19:15:00
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Westdeutsche Zeitung: In der NSA-Affäre machen deutsche Politiker keine gute Figur - Zwischen Hilflosigkeit und Heuchelei Ein Kommentar von Lothar Leuschen
Dass die Opposition all das im Wahlkampf zum eigenen Nutzen ausschlachten will, versteht sich von selbst. Aber bei näherem Betrachten wird deren ganze Heuchelei offenbar. Mindestens schon unter Rot-Grün Anfang dieses Jahrtausends, nach dem Anschlag auf das World Trade Center, glühten die Drähte zwischen Bundesnachrichtendienst und NSA. Auch in den Jahren davor sollen die "Dienste" geheim sehr gut zusammengearbeitet haben.
Mittlerweile entsteht der Eindruck, dass die Geheimdienste fröhlich machen, was die Technik hergibt. Und das ist inzwischen beängstigend viel. Obendrein sammeln Facebook, Google, Yahoo und wie sie alle heißen alles über jeden und behalten es nicht für sich.
"Ich habe nichts zu verbergen. Mir ist das egal", sagen viele. Doch das ist grob fahrlässig. Wer seine Daten freizügig preisgibt, wer damit sein Denken und Handeln offenkundig macht, der läuft Gefahr, sich auf Dauer selbst zu entmündigen.
Sicherheit in allen Ehren. Aber so schlecht ist die Welt nicht, dass jeder Mensch gläsern gemacht werden müsste. Deshalb ist es Zeit, dass Politiker ihrer Aufsichtspflicht gegenüber Geheimdiensten nachkommen und eindeutig definieren, was von wem ausspioniert werden darf. So ließe sich mit dem Thema im Wahlkampf punkten. Auch wenn diese Diskussion den amerikanischen Freunden nicht gefiele.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
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