13.12.2013 20:40:00
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Weser-Kurier: Zur Schifffahrtskrise schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 14. Dezember 2013:
Bremen (ots) - Die Schifffahrtskrise macht den deutschen Reedern
weiter zu schaffen. Die deutsche Handelsflotte schrumpft. Dennoch
gehört sie noch immer zu den größten der Welt. Lange Zeit war es der
Schifffahrt gut gegangen - nicht zuletzt durch die Jahrzehnte
währenden staatlichen Subventionen. Weil in der Vergangenheit zu
viele Schiffe bestellt worden sind, gibt es nun hohe Überkapazitäten.
Dass das nicht auf Dauer gut gehen würde, war lange klar. Die
Quittung für diese Überkapazitäten erhalten die Reeder bereits seit
ein paar Jahren: Mit den meisten Schiffe verdienen die Reedereien
kein Geld, ihr Betrieb bringt oft nicht einmal die laufenden Kosten
sowie Zins und Tilgung wieder ein. Vor 200 Jahren sind die meisten
jener Reeder pleite gegangen, die die Umstellung vom Segler zum
Dampfschiff nicht vollziehen konnten oder wollten - nun droht der
einen oder anderen Reederei die Insolvenz, weil ein massives
Überangebot auf dem Weltmarkt vorhanden ist oder die Kosten für
notwendige Klima- und Umweltschutzmaßnahmen in der Schiffsflotte
nicht gezahlt werden können. Irgendwann greifen die Marktmechanismen
immer: Schwache Unternehmen gehen unter. Doch in der Schifffahrt ist
die große Pleitewelle in den vergangenen sechs Jahren zumindest in
Deutschland noch ausgeblieben. Für die Seeleute ist das sicherlich
gut, doch wie kann eine Branche gesunden, deren größtes Problem seit
Jahren eine Überkapazität an Schiffsraum ist? Das Hauptproblem:
Frachter und Tanker fahren oft mehr als 20 Jahre lang über die
Weltmeere. Werden Schiffe zwangsversteigert, fahren sie unter dem
Kommando eines neuen Eigners weiter. Dieser kann - wegen des
vergleichsweise geringen Preises bei der Versteigerung - mit
niedrigeren Frachtraten seine Konkurrenz unterbieten. Die Folge: Die
Preisspirale dreht sich noch weiter nach unten. Eine Gesundung des
Marktes ist da nicht zu erwarten - zumal in den kommenden Monaten
zahlreiche Neubauten ausgeliefert werden. Die Folge: Es ist kein Ende
der Krise in Sicht.
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