24.01.2014 22:44:59
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Weser-Kurier: Zur Entwicklung bei Prokon schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 25. Januar 2014:
Bremen (ots) - Pleite oder doch nicht pleite? Ein Antrag ist noch
keine Insolvenz. Es ist ein Antrag. Der wird nun geprüft. Allerdings,
wenn es tatsächlich keine weiteren offenen Forderungen gegen Prokon
gibt, außer den massenweise gekündigten Genussrechten, dann wird es
aller Wahrscheinlichkeit nach auch keine Insolvenz der
schleswig-holsteinischen Windmacher geben. Denn die zweifelhaften
Prokon-Genüsse sind buchmäßig nachrangige Forderungen und begründen
laut Expertenmeinung allein keine Zahlungsunfähigkeit. Doch Vorsicht,
das ist kein Silberstreif am Horizont. Ganz im Gegenteil. Denn dann
gilt - anders als im Falle einer Insolvenz - das Windhundprinzip: Wer
jetzt seine Genussrechte am schnellsten gekündigt hat, der kann unter
Umständen irgendwann damit rechnen, doch noch etwas von seinem Invest
wiederzusehen. Vielleicht sogar alles, auf jeden Fall aber wohl
deutlich mehr, als Anleger im Falle einer Quotierung bei einer
Insolvenz bekommen würden. Da werden schließlich alle über einen Kamm
geschoren. Das ist also die Alternative: Bei einer Insolvenz kriegen
alle ziemlich wenig oder, wenn das Gericht keine Zahlungsunfähigkeit
feststellt, dann bekommen die, die jetzt nicht lange mit ihrer
Kündigung gezögert haben alles und der große Rest gar nichts. Darüber
entscheidet nun in Wochen oder Monaten das Insolvenzgericht. Eines
ist aber schon heute sicher: Der Traum von grünen Mega-Renditen ist
endgültig ausgeträumt. Und zwar nicht erst seit vergangenem Mittwoch.
Wer seinen Verstand einigermaßen beisammen hatte, hätte gewarnt sein
können, ja gewarnt sein müssen. Schon seit Jahren haben
Verbraucherschützer beim Thema Prokon den Finger gehoben. Und auch
die kapitale Windreich-Pleite hätte potenziellen Anlegern in
erneuerbare Energien eine deutliche Warnung sein müssen. Gier macht
blind. Egal, ob bei einem grünen Invest oder einer Anlage im
Rüstungssegment. Natürlich kann sich eine überlegte Investition in
erneuerbare Energien lohnen. Allerdings mit bodenständigen Renditen.
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Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de
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