04.02.2014 21:13:00
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Weser-Kurier: Zur Entwicklung an den Börsen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 5. Februar 2014:
Bremen (ots) - Monatelang herrschte Partystimmung an den
Leitbörsen rund um den Globus. So ausdauernd und so lautstark, dass
wir schon gar nicht mehr richtig hingehört haben, wenn wieder mal
neue Rekord-Höchststände herausposaunt wurden. Und jetzt?
Katerstimmung weltweit. Ach was, Katerstimmung - mittlerweile greift
so etwas wie Panik an den Börsen um sich. Auch wenn man sich bemüht,
die Lage an den Aktienmärkten nicht zu dramatisch zu sehen -
semantische Kosmetik. Die Situation ist zweifelsohne nicht ganz
ungefährlich. Was seit geraumer Zeit schon mahnend an die Wand gemalt
wurde, passiert jetzt tatsächlich: Die US-Notenbank dreht langsam den
Geldhahn wieder zu, und der Entzug verschärft unmittelbar die
Probleme in den Schwellenländern. Das Kapital flüchtet in Mengen
zurück in vermeintlich sichere Häfen. Das könnte das Wachstum der
Weltwirtschaft tatsächlich empfindlich ausbremsen. Nicht wenige
Hoffnungen für eine positive Entwicklung der Weltkonjunktur waren mit
dem ansteigenden Konsum in Ländern wie der Türkei, Russland und
Indien eng verknüpft. Daraus wird jetzt wahrscheinlich nichts.
Weitere Gründe: China legt jetzt doch nicht mehr so kräftig zu, wie
alle Experten noch vor Monaten prognostiziert hatten. Auch Japans
Wirtschaft erholt sich langsamer als gedacht, und schon wird heftig
spekuliert, das könnte es dann gewesen sein. Prompt ist der Nikkei im
freien Fall. Höchste Zeit, Gewinne mitzunehmen. Und wenn einer Gewinn
macht, macht ein anderer Verlust. An der Börse ist alles möglich,
auch das Gegenteil, orakelte einst André Kostolany. Natürlich hat
sich seit den Zeiten des 1999 gestorbenen Börsen-Gurus einiges
geändert. Noch immer gilt: steigende Zinsen sind Gift für die Aktien.
Die Märkte sind nervös, und Nervosität ist ansteckend. Noch eine
Börsenweisheit: Wenn's schon im Januar abwärts geht, läuft's das
ganze Jahr schlecht. Damit hätte uns die nächste globale
Wirtschaftskrise erwischt, noch bevor die aktuelle überwunden ist.
Anleger brauchen starke Nerven.
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