04.09.2013 21:23:58
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Weser-Kurier: Zum Thema Organspenden schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 5. September 2013:
Bremen (ots) - Die Zahl der Organspender in Deutschland ist von
bereits niedrigem Niveau noch einmal dramatisch gesunken. Rund
12<ET>000 schwerkranke Patienten warten gegenwärtig auf ein oft
lebensrettendes Organ. Ungefähr 1000 Menschen sterben jedes Jahr in
Deutschland, weil für sie die passende Niere, Leber oder ein Herz
nicht rechtzeitig gefunden werden. Die Leidtragenden des
Organspende-Skandals sind solche Patienten, für die das Fehlverhalten
einiger Ärzte geradezu existenzielle Folgen haben kann. Die Vorgänge
in den Kliniken in Göttingen, München und Leipzig waren der größte
anzunehmende Unfall für die Transplantationsmedizin. Ein wirklich
schwacher Trost: Das Fehlverhalten lag nicht darin begründet, sich
materielle Vorteile zu verschaffen. Hinter den Motiven stecken teils
wohl persönliche Eitelkeiten, teils auch der immense Konkurrenzkampf
unter den 47 Transplantationszentren in Deutschland. Aber auch das
andere Ergebnis der Überprüfung sollte Beachtung finden: Immerhin 20
von den 24 untersuchten Kliniken wiesen keine oder nur sehr
geringfügige Mängel auf. Das zeigt: Bei den Akteuren des Skandals
handelt es sich um eine kleine Gruppe schwarzer Schafe, es gibt keine
Indizien dafür, dass das System der Organspende an sich nicht
funktioniert. Dennoch war die Überprüfung der Leber-Zentren nötig, um
zumindest mittelfristig das Vertrauen potenzieller Organspender in
dieses System wiederherzustellen. Demnächst sollen auch die Programme
für Herz und Nieren auf den Prüfstand. Die verschärften Kontrollen
gehören zu einem ganzen Bündel von gesetzlichen und organisatorischen
Änderungen, die vom Bundestag beschlossen worden sind, um künftige
Manipulationen zu verhindern. Hinzu kommt die derzeit bundesweit
laufende Info-Kampagne der Krankenkassen. Dies alles zusammen kann
vielleicht wirklich auf lange Sicht zu mehr Organspenden führen.
Genöle, wie es jetzt von Teilen der Opposition zu hören ist, hilft
bei diesem hochsensiblem Thema hingegen nicht weiter.
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Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de
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