24.01.2014 21:59:59
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Weser-Kurier: Zu den Folgen der ADAC-Pannen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 25. Januar 2014:
Bremen (ots) - Na, sind Sie auch im ADAC? Die Wahrscheinlichkeit,
dass Sie es sind, ist jedenfalls groß. Fast 19 Millionen Mitglieder
zählt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club. Und das sicherlich
nicht, weil der ADAC ein so toller Verein ist. Die Menschen treten
vor allem wegen des Pannenservice-Anspruchs ein. Wer will schon
hilflos mit seinem kaputten Auto auf der Strecke bleiben? Die
Pannenhelfer kommen, reparieren - und günstig ist es auch noch.
Abgesehen davon, dass man sich durchaus mal fragen sollte, warum man
für solch eine Versicherungsleistung überhaupt Mitglied in einem
Verein sein muss, wird die stetig wachsende, persönliche
Pannenstatistik des ADAC nur die wenigsten Menschen zu einer
Kündigung bewegen. Dem Vertrauen der Mitglieder in den Verein
allerdings dürfte der neueste Skandal um Dienstreisen im
Rettungs-Hubschrauber abermals geschadet haben. Das größte Problem
des ADAC liegt jedoch im schwindenden Vertrauen seiner
Geschäftskunden. Um den Verbleib dieser gut zahlenden Partner muss
sich der ADAC wirklich sorgen. Vor allem die Kooperationsgeschäfte
mit Unternehmen - und dazu zählen vor allem Autobauer - bescheren dem
Club Milliardenumsätze. Dass etwa Volkswagen nun nicht mehr mit dem
"Gelben Engel" werben will, ist schon mal ein Anzeichen dafür, dass
Konzerne und Firmen, ganz gleich wie viele Skandale noch aufgedeckt
werden, künftig verstärkt auf Abstand zum Club gehen könnten. Ein
schlechtes Image können ja gerade Autobauer nicht brauchen. Sie sind
sowieso schon in einer Marktsituation, in der sie um steigende oder
gleichbleibende Absatzzahlen kämpfen müssen. Der ADAC verspricht nun
grundlegende Reformen - das ist bei einer Institution, die unter
Druck gerät, normal. Je schneller diese Reformen nun kommen, desto
besser wäre es für die Zukunft des Allgemeinen Deutschen
Automobil-Clubs. Von mehr Transparenz und einer besseren Einbindung
der Mitglieder ist bei den Reformabsichten die Rede. Es wäre besser,
Letzteres bleiben zu lassen und aus dem ADAC e.V. endlich auch auf
dem Papier das zu machen, was er eigentlich längst ist: ein
Wirtschaftsunternehmen.
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