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30.12.2013 20:49:59

Weser-Kurier: Zu den Beschwerden über die Bahn schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 31. Dezember 2013:

Bremen (ots) - Gewiss, das Wetter hat es der Bahn in diesem Jahr nicht leicht gemacht. Xaver, Christian und die vielen anderen Unwetter, dazu das folgenschwere Hochwasser an Elbe und Donau - sie alle haben zu etlichen Streckensperrungen und Zugausfällen geführt. So gesehen hat Bahn-Vorstand Ulrich Homburg auch Recht, wenn er die große Zahl an Beschwerden mit dem stürmischen Jahr 2013 begründet. Diese Erklärung allein greift allerdings zu kurz. Denn nicht immer war nur das Wetter Schuld, wenn der Zugverkehr in den vergangenen Monaten nicht so geflutscht ist, wie sich das die Bahn und vor allem die Reisenden gewünscht hätten. Man erinnere sich nur an den lahmgelegten Fernverkehr am Mainzer Hauptbahnhof. Tagelang fuhren keine Langstrecken-Züge, weil der Bahn die Fahrdienstleiter ausgingen. Die logische Folge bei einem allzu enggestrickten Personaltableau - und eine außerordentlich teure obendrein. Zehn Millionen Euro kostete diese Blamage den Konzern allein an Entschädigungsleistungen. Zudem hatten es technische Probleme lange Zeit verhindert, veraltete und störungsanfällige Züge gegen moderne Exemplare auszutauschen. Ein Umstand, den zwar nicht in erster Linie die Bahn zu verantworten hat, der aber die Voraussetzungen für einen reibungslos ablaufenden Zugverkehr ebenfalls verschlechterte. Die Bahn steht nun gehörig unter Druck. Unzufriedene Kunden werden es sich künftig wohl zwei Mal überlegen, ob sie ihre nächste Reise wieder mit dem Zug antreten. Es mag zwar sein, dass in den meisten Beschwerdefällen eine Lösung mit den Kunden gefunden wurde. Den Ärger, den die Reisenden mit den massenhaften Ausfällen hatten, kann die Bahn hingegen nur schwer wieder gutmachen. Dass die Bahn ihre Fahrpreise zur Wintersaison wieder erhöht hat, ist da eindeutig das falsche Signal an die Kundschaft. Die Konkurrenz jedenfalls steht nicht nur längst bereit, sie ist schon voll in Fahrt. Und zwar auf der Straße. Die Nachfrage nach Fernbusreisen hat sich nach jüngsten Zahlen seit Jahresbeginn verdreifacht. Immer mehr Menschen nutzen die oft günstigeren Angebote der aufstrebenden Fernbusbranche. Noch so eine Nachricht, die der Bahn gar nicht gefallen dürfte.

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