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04.01.2015 22:42:58

Weser-Kurier: Über den Start der Branchenmesse CES schreibt Maren Beneke:

Bremen (ots) - Wenn sich ab morgen das Who's who der weltweiten Unterhaltungselektronikindustrie auf der Branchenmesse CES in Las Vegas trifft, dann dürfte auf dem Sektor Unterhaltung eine Nation schmerzlich vermisst werden: Deutschland. Wieder einmal. Denn auch schon in den vergangenen Jahren waren deutsche Firmen aus der Elektronikbranche dort kaum präsent. Woran das liegt? Mit Sicherheit nicht an mangelndem Erfindergeist. Denn Ingenieure, die dazu in der Lage wären, mit ihren Ideen auch international durchzustarten, gibt es hierzulande genug. So stammt beispielsweise das oft für Musik genutzte Digitalformat MP3 - richtig - aus Deutschland. Doch statt es hierzulande weiterzuentwickeln, haben am Ende vor allem US-amerikanische Firmen mit dem Format ihr Geld verdient. Auch im Bereich Fernseher haben sich die Deutschen abhängen lassen. Allein in den vergangenen beiden Jahren sind mit Loewe und Metz gleich zwei deutsche Unternehmen in die Insolvenz geschlittert, mit ihrer Luxusstrategie "made in Germany" sind beide kläglich gescheitert. Die Fernseher, die heute in den Elektronikmärkten verkauft werden, kommen meistens von Global Playern wie Samsung, LG oder Panasonic, die in Asien und damit sehr viel kostengünstiger als die deutsche Konkurrenz produzieren. In der Unterhaltungselektronik dürfte der Vorsprung der asiatischen und US-amerikanischen Hersteller heute kaum noch aufzuholen sein. Der deutschen Wirtschaft schadet das kaum, haben sich viele Firmen mittlerweile in anderen Branchen einen Namen gemacht. So zeigt etwa BMW in Las Vegas seine Vision vom autonomen Fahren. Doch auch Bereiche wie die Energie-, Umwelt- und Mobilitätstechnik, bei denen sich die hiesigen Ingenieure bislang sicher gefühlt haben, sind kein deutsches Hoheitsgebiet mehr. Damit dort kein ähnliches Schicksal droht wie in der Unterhaltungselektronik, dürfen sich die Firmen jedenfalls nicht mehr auf den unternehmerischen Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Denn wer garantiert, dass Deutschland künftig nicht auch in solchen Branchen von finanzstärkeren und risikobereiteren Nationen überholt werden kann?

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Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de

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