02.01.2014 21:20:02

Weser-Kurier: Über den Beschäftigungsrekord schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 3. Januar 2013:

Bremen (ots) - Das ist erst einmal eine gute Nachricht: In Deutschland gab es 2013 so viele Erwerbstätige wie nie zuvor - knapp 42 Millionen. Der Wirtschaft geht es wieder besser, die Unternehmen schaffen mehr Jobs. Und ebenso wichtig: Die Firmen setzen darauf, dass es auch in diesem Jahr bergauf geht. Wer eine Arbeit sucht, dessen Chancen verbessern sich insgesamt wohl weiter. Allerdings verdeckt die beeindruckende Zahl auch einiges. So muss mit dem Rekord an Beschäftigten nicht zwangsläufig ein Rekord an Arbeitsstunden einhergehen. Meist war es in den vergangenen Jahren so, dass die Arbeit auf mehr Schultern verteilt wurde. Sicher ist es schön, wenn Menschen eine Teilzeitstelle suchen, um mehr Freizeit zu haben oder sich um die Kinder kümmern zu können. Aber es gibt natürlich auch viele, die unfreiwillig einen Teilzeit- oder Minijob haben, mit dem sie überdies zu wenig verdienen, um davon leben können. Und vor allem verdeckt die Zahl, dass der Arbeitsmarkt gespalten ist. Auf der einen Seite gibt es zu wenig Fachkräfte, insbesondere in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Informationstechnik. Firmen suchen hier händeringend nach Personal. Andererseits verfestigt sich die Langzeitarbeitslosigkeit. Betroffen sind vor allem Menschen ohne Berufsabschluss, mit Schulden oder gesundheitlichen Problemen. Die Politik hat darauf noch keine befriedigende Antwort gefunden. Ebensowenig die Bundesagentur für Arbeit. Behördenchef Frank-Jürgen Weise hat kürzlich gesagt, die Zahl der Arbeitslosen solle halbiert werden. Bis wann er das erreichen will, hat er nicht verraten. Und auch nicht, wie - sieht man von dem Allgemeinplatz "neue Wege erproben" ab. Wenn er nicht bald nachlegt, wird es nichts mit dem hehren Ziel. Stattdessen würden Ernüchterung und Enttäuschung umso größer sein.

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