30.06.2013 14:28:33

Werkzeughersteller Walter gibt Pläne für Milliardenumsatz auf

    TÜBINGEN (dpa-AFX) - Der Tübinger Spezialwerkzeug-Hersteller Walter bleibt hinter seinen ursprünglichen Wachstumszielen zurück. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr einstellig gestiegen und liege bei deutlich über 600 Millionen Euro, sagte Vorstandschef Mirko Merlo der Nachrichtenagentur dpa. In den nächsten Jahren peile man die Marke von 700 Millionen Euro an. Konkrete Zahlen zu Umsatz und Gewinn nennt das 4000 Mitarbeiter große Unternehmen, das zu 100 Prozent der schwedischen Sandvik Holding gehört, seit einiger Zeit nicht mehr.

    Vor einem Jahr hatte Merlo noch das Ziel bestätigt, den Umsatz bis 2014 auf eine Milliarde Euro zu steigern. Ursprünglich wollte das Unternehmen die Milliarde sogar schon 2010 schaffen. Gerade in China sei der erhoffte Wachstumsschub im vergangenen Jahr aber ausgeblieben, sagte Merlo. "Wir wachsen weiterhin in China, aber definitiv langsamer als erwartet und geplant."

    Merlo war erst vor drei Wochen zum Vorstandschef der Walter AG bestellt worden. Er hatte das Unternehmen zuvor als sogenannter Präsident geleitet. Das Milliarden-Ziel beim Umsatz hatten noch seine Vorgänger aufgestellt. "Größe allein ist nicht unsere Strategie. Wir haben eine Größe erreicht, mit der wir auf den Märkten weltweit eine Rolle spielen, mit der wir unsere Kosten kontrollieren und die Technologieentwicklung vorantreiben können", sagte Merlo.

    Die für das Unternehmen wichtige Expansion in China komme voran, aber langsamer als geplant. Es gebe dort unter anderem noch Probleme mit der Produktivität. "In China zu produzieren, heißt nicht automatisch, billiger und schneller zu produzieren", sagte er. Ursprünglich wollte Walter dort bis 2015 rund 30 Prozent seines Umsatzes erwirtschaften, jetzt strebt Merlo dieses Ziel bis 2018 an. Im Moment trage China rund 20 Prozent zu den Erlösen bei.

    Große Hoffnungen setzt er auch in den noch relativ jungen Dienstleistungsbereich. Walter bietet seinen Kunden Unterstützung bei der Produktentwicklung an und tritt als Beratungsunternehmen für Produktionsprozesse auf. Das bringe zwar auch Einnahmen, viel bedeutsamer sei allerdings die Kundenbindung. "Das ist viel wichtiger als Umsatz", sagte Merlo.

    Walter stellt Spezialwerkzeuge für die Metallbearbeitung her, also zum Drehen, Fräsen und Bohren. Einsatzgebiete sind in der Autoindustrie die Produktion von Kurbelwellen und Zylinderköpfen oder die Herstellung von Rotorblättern für Windenergieanlagen./mhe/DP/he

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