04.02.2015 15:42:47
|
'Welt': EU-Kommission sorgt sich um möglichen Bank-Run in Griechenland
BERLIN (dpa-AFX) - Bei der EU-Kommission wächst laut einem Pressebericht die Angst vor einem möglichen Bank-Run in Griechenland. Man müsse befürchten, dass die Kunden schon in den nächsten Tagen in großem Stil ihre Konten plündern könnten, schreibt die Tageszeitung "Welt" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Kommissionskreise. Es müssten nun rasch Signale her, die das Vertrauen der Menschen in die griechischen Banken stützten. Solche Signale könnten laut den Kreisen aber nur von der griechischen Regierung selbst kommen.
Gemeint ist damit laut "Welt" vor allem, dass sich Ministerpräsident Alexis Tsipras kompromissbereiter zeigen solle, um den Weg für ein neues Hilfsprogramm für Griechenland zu ebnen. Zuletzt mehrten sich die Hinweise, dass die Sparer bereits in den vergangenen Wochen Vertrauen in die Banken des Landes verloren hätten. Verschiedenen Meldungen zufolge haben sie Einlagen in Milliardenhöhe abgezogen.
Die griechische Zentralbank musste nach Informationen der "Welt" bereits in größerem Umfang mit Notfall-Krediten einspringen, im Fachjargon Emergency Liquidity Assistance (ELA) genannt. Damit können die Banken die Einlagenabflüsse zunächst ausgleichen. Die Notfallkredite in Griechenland beliefen sich derzeit bereits auf einen einstelligen Milliardenbetrag, erfuhr die "Welt" aus Notenbankkreisen.
Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis hat am Mittwoch bei EZB-Präsident Mario Draghi für die neue Schulden- und Sparpolitik Athens geworben. Aus Notenbankkreisen war jedoch zu hören, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die bisherigen Vorschläge Athens im Kampf gegen die erdrückende Schuldenlast ablehnt./jsl/bgf

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!