15.07.2018 16:25:43
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Weidmann warnt Bundesregierung vor zunehmenden Konjunkturrisiken - Zeitung
FRANKFURT (Dow Jones)--Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat die Bundesregierung vor gestiegenen Konjunkturrisiken gewarnt. Zwar sei das Wirtschaftswachstum in Deutschland derzeit noch "intakt", die politischen Risiken für eine Konjunkturabkühlung würden aber "zunehmen", sagte Weidmann laut einem Artikel im Handelsblatt in der Sitzung des Bundeskabinetts am 6. Juli, in der er zu Gast war. Die Zeitung bezieht sich auf Informationen aus Regierungskreisen.
Die Bundesbank hat Mitte Juni ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 2,0 von 2,5 gesenkt. Die Eintrübung der Konjunktur falle stärker aus als zunächst erwartet, soll Weidmann in der Kabinettssitzung Teilnehmern zufolge gesagt haben. Die neueren Zahlen belegten, dass die gute Wirtschaftsentwicklung in Deutschland nicht ewig so weiterlaufen könne. Als ein Risiko gilt die zunehmende protektionistische Handelspolitik der US-Regierung.
Die Bundesregierung müsse sich daher auf schlechtere Zeiten vorbereiten, wird Weidmann von Teilnehmern zitiert. Dies gelte insbesondere deshalb, weil es noch längere Zeit dauern werde, bis sich die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder in normalem Fahrwasser befinde. Daher könne sie im nächsten Abschwung kaum reagieren. Diese Aufgabe müsse vor allem die Finanzpolitik übernehmen.
Ein Sprecher der Bundesregierung wollte sich auf Nachfrage von Dow Jones zu dem Handelsblatt-Artikel nicht äußern.
DJG/mpt
(END) Dow Jones Newswires
July 15, 2018 10:26 ET (14:26 GMT)
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