05.07.2013 18:41:32

WDH/ROUNDUP/ Wegen Flut: Bauern erwarten durchschnittliche Getreideernte

    BRÜCK (dpa-AFX) - Die deutschen Landwirte erwarten in diesem Jahr wegen des Hochwassers und schlechter Wetterbedingungen nur eine durchschnittliche Getreideernte. "Die gesamte Vegetation ist im Vergleich zu den Vorjahren 10 bis 14 Tage zurück", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Freitag zum traditionellen Ernteauftakt im brandenburgischen Brück (Potsdam-Mittelmark).

    In der Agrargenossenschaft Brück wächst Getreide auf knapp 700 der insgesamt 850 Hektar. "Die Halme stehen zwar gut", sagte Betriebsleiter Eberhard Tietz. Doch stellenweise kämen die schweren Erntemaschinen nur wenige Meter aufs Feld. Die Böden seien durch den vielen Regen in den vergangenen Monaten einfach noch zu nass. Richtig los gehe es mit der Ernte erst in der nächsten Woche; "vorausgesetzt das trockene Wetter hält an."

    Landesbauernpräsident Udo Folgart sagte, dass sich nach dem verzögerten Vegetationsbeginn die Kulturen nun zügig entwickeln würden. In dieser Saison sei auf 507.000 Hektar im Land etwa 4,7 Prozent mehr Getreide angebaut worden. Ein Ertrag von 5,2 Tonnen je Hektar sei avisiert. Damit könnten im Land 2,6 Millionen Tonnen geerntet werden - etwa 300.000 Tonnen mehr als 2012.

    Dem stünden allerdings die Ausfälle durch das Hochwasser gegenüber, sagte Folgart. Allein in der Brandenburger Landwirtschaft müsse dadurch mit einem Gesamtschaden in Höhe von 50 Millionen Euro gerechnet werden. Bundesweit beläuft sich nach den Angaben der Schaden auf eine halbe Milliarde Euro.

    Die Landwirte in Deutschland werden in dieser Saison nach Prognosen des Bauernverbandes rund 45 Millionen Tonnen Getreide einfahren. Das ist ein langjähriger Mittelwert. Eigentlich bestanden Voraussetzungen für ein besseres Ergebnis. Doch die Hoffnungen wurden durch das Hochwasser zunichtegemacht. Etwa 340.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche waren betroffen, davon allein 200.000 Hektar Ackerland. In Brandenburg als eines der mit stark betroffenen Länder waren es rund 37.000 Hektar. Dort ist in diesem Jahr keine Landwirtschaft mehr möglich./gj/DP/stb

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!