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12.11.2017 19:33:55

WAZ: Schlag ins Gesicht der Arbeitnehmer - Kommentar von Frank Meßing zum Acht-Stunden-Tag

Essen (ots) - Statistiker, zumal die vom Wiesbadener Bundesamt, sind schon von Berufs wegen unbestechlich. Sie haben errechnet, dass im vergangenen Jahr in Deutschland 782 Millionen bezahlte und noch einmal 947 Millionen unbezahlte Überstunden angefallen sind. Von einer beträchtlichen Dunkelziffer einmal ganz abgesehen.

Diese nackten Zahlen zeigen zum einen, dass wir längst viel mehr arbeiten als im Tarifvertrag steht. Zum anderen, dass wir unserer Verantwortung für das Unternehmen nachkommen, in dem wir tätig sind, und uns nicht nach der Stechuhr richten, wann wir zum Dienst kommen und nach Hause gehen.

Wenn Wirtschaftsweise und Unternehmensfunktionäre den Acht-Stunden-Tag abschaffen wollen und noch mehr Flexibilität einfordern, ist das ein Schlag ins Gesicht aller Arbeitnehmer. Auf die Idee kann nur kommen, wer den betrieblichen Alltag mit wachsendem Termindruck, Stress und Erreichbarkeit rund um die Uhr nicht kennt. Flexibilität ist zudem keine Einbahnstraße. Eine auf Kante genähte Belegschaft ohne jeglichen Puffer macht sich bei der Kostenrechnung gut. Die Quittung bekommen Arbeitgeber ohne Weitsicht aber, wenn ihre Leute ausfallen, weil sie ausgebrannt sind.

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