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08.02.2016 21:22:37

WAZ: Mehr Energie für Gerechtigkeit - Kommentar von Michael Kohlstadt

Essen (ots) - Milliarden sind ins Ruhrgebiet geflossen, als Kohlesubvention oder Strukturhilfen in anderer Form. Und auch wenn die Lufthoheit über die Frage, wer in diesem Land als armer Schlucker durchgehen und somit die höchste Zuwendung erwarten darf, derzeit wieder heftig umkämpft ist: Man kann kaum glaubhaft darlegen, der Rest der Republik habe das Revier je am langen Arm verhungern lassen.

Gerechtigkeitsdebatten sollten freilich immer dort geführt werden, wo Ungleichheit herrscht oder nur das Gefühl davon. Und dass es im Zuge der deutschen Energiewende, die generell eine wirklich prima Sache ist, nicht immer gerecht zugeht, bestreitet niemand.

Das ziemlich aus dem Boden gestampfte Projekt produziert derzeit noch zu viele Verlierer. Stromkunden etwa, die sich eine Solaranlage auf dem Hausdach schlicht deshalb nicht leisten können, weil sie gar kein eigenes Hausdach besitzen. Abhilfe schaffen könnten Bürgerbeteiligungsmodelle, die es übrigens schon gibt. Sie sind nur kaum bekannt. Hier muss die Politik also dringend nachsteuern.

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