07.05.2015 21:47:43
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WAZ: Die Risiken der Revolution - Kommentar von Stefan Schulte zum Eon-Umbau
Ob sie aber mit ihrer "Revolution" besser fährt als RWE mit einer Schrumpfkur in alter Struktur, ist längst nicht ausgemacht. Die Scheidung der sauberen Eon vom Kraftwerksgeschäft birgt große Risiken.
Die künftige "Uniper" bleibt als konventioneller Stromerzeuger abhängig von den Wendungen der Energiepolitik und damit unter Druck. Das kann Eon noch lange belasten, schließlich wird es eine Trennung in Raten. Der rhetorische Spagat, die Trennung als existenziell zu verkaufen, der abgestoßenen Uniper aber eine goldene Zukunft weiszusagen, gelang Teyssen nicht ganz.
Auch kann Eon nicht sicher sein, mit den Atomrückstellungen bald
nichts mehr zu tun zu haben. Ob sie ausreichen werden, ist ungewiss.
Nach jetzigem Recht wäre Eon nach fünf Jahren der Trennung von Uniper
aus der Haftung. Doch Gesetze können geändert werden, zum Beispiel,
wenn eine wie auch immer farbene Bundesregierung irgendwann Zweifel
hegt, ob Uniper den Rückbau seiner Atommeiler wirklich stemmen kann
und kalte Füße kriegt.
Die Aktionäre sind sich dieser Risiken sehr bewusst, wie auf der Hauptversammlung deutlich wurde. Aber, und das ist die gute Nachricht für Teyssen: Sie folgen dem Vorstand und sind entschlossen, die Risiken dieser Revolution einzugehen. Zumindest war gestern in der Grugahalle weit mehr Aufbruchstimmung zu vernehmen als vor zwei Wochen unter den RWE-Aktionären.
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