14.09.2014 19:27:57
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WAZ: Die AfD ist die Wahlsiegerin. Kommentar von Walter Bau
Essen (ots) - So langsam dürfte es im bürgerlichen Politik-Lager
unruhig werden. Die AfD eilt derzeit von Wahlerfolg zu Wahlerfolg, so
auch gestern in Thüringen und Brandenburg. Sie fährt satte Resultate
bis in zweistellige Bereiche ein - und lehrt die Konkurrenz das
Fürchten. Die Partei zieht Konservative von der Union zu sich
herüber, die sich dort nicht mehr heimisch fühlen; sie lockt
reichlich Wähler aus der Konkursmasse der FDP und fischt in
erklecklichem Maße bei der Klientel von SPD und Linkspartei. Dazu
bietet sie mit ihren populistischen Parolen ein dankbares
Sammelbecken für Protestwähler von Links bis Rechts. Und: Vor allem
junge Leute geben der AfD ihre Stimme. Das sagt nicht zuletzt einiges
über die sinkende Attraktivität der etablierten Parteien bei der
jungen Generation. Und was machen die Etablierten? Sie stehen ratlos
vor dem Phänomen und finden kein Rezept gegen die nicht mehr ganz so
neuen Mitbewerber um die Wählergunst. Die heimliche Hoffnung, dass
der Stern der AfD so schnell wieder verglühen möge wie jener der
Piratenpartei, dürfte sich jedenfalls kaum erfüllen. Die AfD
präsentiert sich als eine schillernde Partei. Wie genau die von ihrem
wortgewandten Bundesparteichef Bernd Lucke versprochene "politische
Erneuerung" aussehen soll, ist völlig unklar. Immer noch hat die AfD
mehr oder minder offen - hauptsächlich Anti-Positionen im Angebot: gegen den Euro, gegen Zuwanderung, gegen Muslime. Ernstzunehmende landes- oder bundespolitische Rezepte? Fehlanzeige. Auffallend ist, dass in Thüringen und Brandenburg gestern vor allem das linke politische Lager Federn lassen musste. Linkspartei und SPD verloren zum Teil dramatisch an Boden. Vor allem die satten Einbußen der SPD in Thüringen, wo die Partei auf ein Bündnis mit einem Ministerpräsidenten der Linken zusteuerte, dürften bei den Sozialdemokraten auch in Berlin zu einer neuen, heftigen Kursdebatte führen. Viele Wähler haben sich gestern von dieser Perspektive jedenfalls nicht überzeugen lassen.
mehr oder minder offen - hauptsächlich Anti-Positionen im Angebot: gegen den Euro, gegen Zuwanderung, gegen Muslime. Ernstzunehmende landes- oder bundespolitische Rezepte? Fehlanzeige. Auffallend ist, dass in Thüringen und Brandenburg gestern vor allem das linke politische Lager Federn lassen musste. Linkspartei und SPD verloren zum Teil dramatisch an Boden. Vor allem die satten Einbußen der SPD in Thüringen, wo die Partei auf ein Bündnis mit einem Ministerpräsidenten der Linken zusteuerte, dürften bei den Sozialdemokraten auch in Berlin zu einer neuen, heftigen Kursdebatte führen. Viele Wähler haben sich gestern von dieser Perspektive jedenfalls nicht überzeugen lassen.
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/55903 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de
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