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08.03.2016 21:47:37

WAZ: Altlasten einer dunklen Zeit - Kommentar von Michael Kohlstadt zu Blindgängern

Essen (ots) - 70 Jahre nach Kriegsende - und noch immer ist der Boden an Rhein und Ruhr geradezu verseucht durch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Glaubt man Experten, ist ein Ende der Gefahr durch Fliegerbomben, die nach ihrem Abwurf durch alliierte Bomberverbände nicht explodierten, nicht in Sicht. Speziell das Ruhrgebiet, damals industrielles Zentrum der Nazi-Kriegsmaschinerie, lag im Visier der Alliierten. Über 50.000 Menschen, darunter Tausende von Kriegsgefangenen, ausländische Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, ließen im Bombenhagel hier ihr Leben. Deutsche Bombenangriffe auf englische Städte hatten zuvor eine ebenso breite Blutspur gezogen.

Heute sind die Hinterlassenschaften des von den Nazis entfachten Weltenbrandes vor allem lästig. Doch eine Alternative zu regelmäßigen Evakuierungen ganzer Stadtviertel, stundenlang lahmgelegten Verkehrsachsen und dem gefährlichen Einsatz der Sprengmeister gibt es nicht. Es war schon immer grob fahrlässig, darauf zu hoffen, dass sich die Altlasten aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte von selbst verflüchtigen.

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