Gastbeitrag |
22.06.2016 13:21:00
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Warum Crowdfunding die Immobilien-Anlage revolutionieren wird
Attraktive Anlageklasse
Immobilien waren schon immer eine wichtige Beimischung in jedem Portfolio. Sie bieten teilweise attraktive Renditen bei einem vergleichsweise geringen Risiko. Das macht sie insbesondere in der aktuellen Niedrigzinsphase sehr interessant für Anleger. Nicht ohne Grund setzen institutionelle Investoren wie Versicherungen oder Family Offices verstärkt auf Immobilien. Ihre Renditen können sich sehen lassen: eine Gesamtrendite von 8,1% haben sie 2015 im Schnitt mit ihren direkten Immobilienanlagen erwirtschaftet, zeigen die aktuellen IPD-Zahlen.
Problem Klumpenrisiko
Das sind Renditen, von denen Kleinanleger oft nur träumen können. Der Grund: Institutionelle können viel größere Summen investieren, die private Anleger in der Regel nicht aufbringen können. Während ein Family Office zum Beispiel ein Wohnhaus für zwei Millionen Euro kauft und dabei 1.000 Euro je Quadratmeter zahlt, kann sich ein privater Anleger im selben Wohnhaus nur eine Eigentumswohnung für 150.000 Euro leisten, für die er dann 2.000 Euro je Quadratmeter zahlen muss.
Das heißt nicht, dass der Kauf der eigenen vier Wände eine schlechte Idee ist. Studien zeigen, dass Kaufen aktuell günstiger ist als weiter zu mieten. Eine vermietete Wohnung als Kapitalanlage sollte jedoch gut überlegt sein, nicht zuletzt wegen des immensen Klumpenrisikos. Denn auch bei Immobilien ist es ratsam, nicht alle Eier in einen Korb zu legen, sondern zu streuen.
Hohe Gebühren üblich
Daher können Anleger mit kleinem Geldbeutel oft nur indirekt in Immobilien investieren. Ein sehr beliebtes Produkt war für viele Jahrzehnte der offene Immobilienfonds. Die Mindestanlagesumme liegt bei etwa 100 Euro und weil in viele Objekte investiert wird, gibt es auch eine gute Risikostreuung. Die Krise bei den offenen Fonds hat jedoch die Schwachstellen dieses Anlageproduktes offenbart. Die Rendite von offenen Immobilienfonds war 2015 im Schnitt nur bei 1,4%. Wenn man bedenkt, dass Ausgabeaufschläge von 5% und jährliche Gebühren von 0,7% üblich sind, brauchen Anleger einen sehr langen Atem. Bei dieser Konstellation wartet der Anleger mehr als sieben Jahre, bis er den Ausgabeaufschlag wieder zurück hat - und bei dieser Rechnung ist noch keine Inflation berücksichtigt.
Eine Variante könnten Immobilienaktien sein, die sich in den letzten Jahren gut entwickelt haben. Allerdings scheiden sich die Geister, ob dieses Investment eher als Immobilie oder mehr als Aktie zu sehen ist. Die Volatilität ist auf jeden Fall sehr viel höher als bei anderen Immobilien-Anlagen.
Bleiben noch die geschlossenen Immobilienfonds. Hohe Mindestanlagesummen und hohe Gebühren prägen diese Anlageform. Es müssen mindestens 5.000 Euro investiert werden, oft sind es allerdings eher 10.000 Euro. Die Gebühren liegen zwischen 8% und 11%. Vom investierten Geld werden folglich nur 89% bis 92% tatsächlich in die Immobilie investiert.
Was Crowdfunding besser macht
Bei Crowdfunding werden die Anlegergelder über eine Internetplattform eingesammelt. Die Bereitstellung der Plattform bezahlt der Emittent, nicht der Anleger. Dadurch ist es möglich, dass für den Anleger keine Gebühren anfallen. Das zweite große Plus: Die Mindestanlagesumme ist sehr gering und liegt je nach Anbieter sogar nur bei 250 Euro. Bei geschlossenen Fonds wären solche Mindestanlagesummen nie möglich gewesen, weil der Vertrieb nicht digital über das Internet abläuft. Vertriebsleute nehmen mit den potenziellen Anlegern persönlichen Kontakt auf. Diesen Service müssen Anleger teuer bezahlen. Crowdfunding-Plattformen finden die passenden Anleger effizient über das Internet.
Aktuelle Anlagemöglichkeiten
Wer in den österreichischen Immobilienmarkt investieren möchte, wird auf der Plattform von Homerocket.com fündig. Ein aktuelles Projekt ist zum Beispiel der Viktoriahof in Wien. Es handelt sich um ein bestehendes Zinshaus, das saniert wird. Anleger bekommen einen festen Zinssatz von jährlich 6%.
Wer in die deutsche Hauptstadt investieren möchte, ist bei der Plattform iFunded.de richtig. Hier können sich Anleger aktuell an der Sanierung einer geschichtsträchtigen Wohnimmobilie in der Nähe vom berühmten Alexanderplatz ab 250 Euro beteiligen und erhalten Zinsen von 5%.
Fazit
Immobilien-Crowdfunding wird die Immobilienanlage revolutionieren. Es bleibt abzuwarten, ob die Anbieter geschlossener Fonds nachziehen und ebenfalls Online-Marketing nutzen, um Anleger zu werben. Auf Dauer werden sie zumindest ihren Anlegern nicht vermitteln können, dass sie bis zu 11% Gebühren zahlen sollen, wenn sie bei Crowdfunding-Plattformen gebührenfrei in Immobilien investieren können.
Zum Autor
Dr. Alexander Knuppertz ist Diplom-Betriebswirt und beschäftigt sich seit 2007 intensiv mit den unterschiedlichsten Immobilienanlageprodukten. Als Kommunikationsberater entwickelt er bei der ROI Immo Online GmbH gemeinsam mit seinen Kunden Content-Marketing-Strategien, um Immobilienprodukte bei der richtigen Kundengruppe erfolgreich zu positionieren. www.immo-online.com.

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