29.11.2021 09:33:00

Warimpex will Dividende zahlen - Gewinn auch im 3. Quartal

--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Mehr Details nach Gespräch mit Vorstandschef Jurkowitsch ---------------------------------------------------------------------

Das börsennotierte Immo-Unternehmen Warimpex möchte für heuer Dividende zahlen, wenn das Gesamtjahr so positiv verläuft wie die ersten neun Monate, sagte CEO Franz Jurkowitsch im Gespräch mit der APA. Auch wegen Aufwertungen infolge der Vermietungserfolge rechnet er mit einem guten Schlussquartal. Wie im Halbjahr hat man auch im dritten Quartal unterm Strich Gewinn gemacht. In den neun Monaten zusammen drehte das Nettoergebnis von minus 31,2 Mio. auf 2,5 Mio. Euro ins Plus.

Als Unsicherheit gebe es jedoch etwa die Fremdwährungskurse, das hätten auch am Freitag die Kapriolen bei Währungen, Ölpreis und Aktienkursen nach Aufflackern neuer Corona-Ängste durch die ansteckendere neue Omikron-Variante des Virus gezeigt. Allein an dem einen Tag verlor der russische Rubel gegenüber dem Euro 2,35 Prozent an Wert, weil die Ölpreise in den Keller rasselten - die Brent-Notierung um rund 12 Prozent. Ein Drittel der Assets von Warimpex liegen in Russland.

Die Menschen würden sich durch neue Lockdowns nicht mehr so stark schocken lassen wie früher. Der Verkehr gehe kaum zurück, auch in der Luftfahrt nicht. In Russland etwa seien die Airports zuletzt gut besucht gewesen, auch der Flughafen Wien, berichtete der CEO von seiner jüngsten Geschäftsreise. Auch 2022 werde man mit der Pandemie leben müssen. Die Menschen würden aber nach Lockdowns wieder rascher neue Buchungen vornehmen. "Es ist nicht mehr die Schockstarre", so Jurkowitsch.

Auch auf die Hotel-Auslastung bei Warimpex mit anteilsmäßig gerechnet knapp über 800 Zimmern schlägt die Pandemie durch. Beim Intercont in Warschau habe sich die Auslastung mit 60 bis 70 Prozent über den Sommer noch sehr gut entwickelt, beim Grand Plaza in der Airportcity in St. Petersburg sei im Herbst das Tagungsgeschäft angezogen. In Wien, wo man ein Zehntel am Kempinski hält, lag man, vor dem neuerlichen Lockdown für Nicht-Geschäftsreisende, bei niedrigerer Auslastung im Trend.

Grund für das bessere Nettoergebnis in den ersten neun Monaten waren ein höheres operatives Ergebnis sowie der Wegfall von Verlusten aus der Immo-Bewertung und Währungsumrechnung, wie es sie im Vorjahr gegeben hatte. Für den Bürobereich, der den Schwerpunkt bildet, geht man trotz der Covid-Pandemie von einer stabilen Entwicklung aus. Der Trend zu kurzfristigen Mietverträgen und spontanen Mietverhältnissen hält an, so Jurkowitsch. Der letzte große Vertrag in Polen etwa habe sich auf 50 Arbeitsplätze auf ein Jahr durch ein IT-Unternehmen bezogen - der Digitalisierungsbereich profitiere durch Corona besonders.

Seine Büroprojekte treibt Warimpex aktuell weiter. So haben in Krakau die Bauarbeiten für das Mogilska 35 Office mit circa 12.000 m2 vermietbarer Bürofläche begonnen. Für das Büroprojekt in Bialystok liegt eine Baugenehmigung vor - mit dem Bau wird gestartet, sobald entsprechendes Mieterinteresse gesichert ist. Ebenfalls in Krakau ist ein Bürogebäude neben dem Hotel Chopin mit 21.000 m2 vermietbarer Fläche in Planung. In der Airportcity St. Petersburg ist der Rohbau des Avior Tower 1 mit rund 16.000 m2 Büro-Vermietungsfläche fertig - der Edelrohbau (die Core- und Shell-Ausführung samt Haustechnik) soll im Juni beendet sein. In Darmstadt in Deutschland plant Warimpex neben dem kürzlich unter neuer Marke eröffneten "greet" Hotel ein Bürohaus mit 13.800 m2 Fläche - ein neuer Bebauungsplan sowie die Genehmigungsplanung sind bereits weit fortgeschritten.

Fast ein Fünftel der Umsätze macht Warimpex im Hotelbereich. Dennoch stiegen auch hier bis September die Umsatzerlöse um 10 Prozent auf 3,3 Mio. Euro, der Gesamtumsatz sank um 2 Prozent auf 19,2 Mio. Euro. Noch stärker, um 23 Prozent auf 6,9 Mio. Euro, ging der direkt den Umsätzen zuordenbare Aufwand zurück - auch durch Coronahilfen, laut Jurkowitsch einige Hunderttausend Euro in Deutschland und Polen ging. Danach blieb ein Bruttoergebnis vom Umsatz von 12,2 Mio. Euro (+16 Prozent).

Das EBITDA erhöhte sich in den drei Quartalen durch das höhere Bruttoergebnis und einen geringeren Verwaltungsaufwand von 1,8 Mio. auf 7,9 Mio. Euro. Die Abschreibungen und Wertänderungen zeigen einen Anstieg von - 10,7 Mio. auf 0,5 Mio. Euro, geht aus dem Quartalsbericht hervor. Das Bewertungsergebnis der Büroimmobilien (Investment Properties) betrug 2,0 Mio., während in der Vergleichsperiode des Vorjahres Marktwertanpassungen von -6,5 Mio. Euro verbucht wurden. Wertminderungen bei den Hotels seien aber nicht zu verbuchen gewesen (Vorjahr: -2,7 Mio. Euro).

Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich von -8,9 Mio. auf positive 8,3 Mio. Euro deutlich. Dieser Anstieg sei neben dem höheren betrieblichen Ergebnis auf ein positives Immo-Bewertungsergebnis nach einem Bewertungsverlust im Vorjahreszeitraum zurückzuführen - Bewertungen werden bei Warimpex halbjährlich durchgeführt. Ende Juni betrug der Bruttovermögenswert (Gross Asset Value) 314,2 Mio. Euro, vier Prozent mehr als Ende 2020 (301,8 Mio. Euro).

Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus Joint Ventures) verbesserte sich ebenfalls, von -20,2 Mio. auf -5,4 Mio. Euro. Darin sind Gewinne aus der Währungsumrechnung in Höhe von 0,9 Mio. (nach -8,9 Mio.) Euro sowie Verluste aus Joint Ventures im Zusammenhang mit negativen Hotelergebnissen in Höhe von -0,5 (-5,1) Mio. Euro enthalten.

Ein allfälliger weiterer Aktienrückkauf, wie ihn der CEO erst im Oktober auf der "Gewinn"-Messe als grundsätzliche Absicht bestätigt hatte, werde frühestens im Frühjahr oder Sommer 2022 ein Thema sein. Und möglich wäre das nur bei einer positiven UGB-Bilanz, "eventuell schaffen wir das", so Jurkowitsch zur APA. Da man vorerst keine Immobilien veräußern wolle, habe man wegen der Finanzierung laufender Projekte noch kein freies Geld, also größere Cashflows.

sp/bel

ISIN AT0000827209 WEB http://www.warimpex.com

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