Tiefrote Zahlen 30.11.2018 17:44:00

Warimpex-Verlust bis September vergrößert - Verkäufe sollen Erlöseausfälle auffangen

Warimpex-Verlust bis September vergrößert - Verkäufe sollen Erlöseausfälle auffangen

Die Erlösausfälle sollen durch den Teilportfolioverkauf 2017 wieder ausgeglichen werden - und das noch zu einer deutlich geringeren Verschuldung. Dies sagte Warimpex-CEO Franz Jurkowitsch am Freitag zur APA. Trotz des heurigen Verlusts soll es auch für 2018 eine Dividende geben, das sei aus dem Cashflow finanzierbar.

Mit den Immoverkäufen 2017 hat Warimpex rund 12,5 Mio. Euro netto an Einnahmen verloren, das wolle man durch neue Zukäufe und eigene Projektentwicklung (von Büros, nicht Hotels) kompensieren. 8,5 Mio. Euro davon habe man praktisch schon auf Schiene, weitere 2,5 Mio. Euro solle die für März/April geplante Eröffnung eines Bürohauses in Krakau bringen. Eine weitere Million Euro werde der Erwerb zweier Bestände, in Krakau und Budapest, beisteuern, dann sei man hier im zweiten Quartal 2019 am Ziel.

Neben dem Engagement in den CEE-Kernmärkten Polen und Ungarn prüft Warimpex auch Optionen in Westeuropa. In einem Fall - einer geplanten Akquisition in Deutschland - sind die Verhandlungen bereits fortgeschritten. Dabei geht es laut Jurkowitsch um eine Hotelimmobilie, die aber auch über Erweiterungsflächen verfügt, auf denen man Büros realisieren könnte. Sollte der Deal zustande kommen, "kaufen wir dort Cashflow ein mit einem zusätzlichen Entwicklungspotenzial", so der CEO.

Die Finanzierungsstruktur hat Warimpex auf Holdingebene zuletzt mit einer Anleihe-Emission im September optimiert. Im aktuell günstigen Zinsumfeld wurde eine neue Kontokorrentlinie über 5 Mio. abgeschlossen und ein 7-jähriger Bond über 9 Mio. Euro mit 2,78 Prozent Verzinsung platziert. Damit könne man bei interessanten Investitionsmöglichkeiten rasch und flexibel agieren. Den Finanzierungsaufwand (ohne Russland) bezifferte Jurkowitsch mit 2 bis 3 Prozent p.a., aus einer Mischung von Holding- und Projektfinanzierungen; in Russland seien Euro-Finanzierungen 4 1/2 bis 5 Prozent teurer, Rubel-Finanzierungen kosteten 10 Prozent.

Bei den Umsätzen der Objekte in der Airportcity St. Petersburg, die auf Rubel basieren, spürt Warimpex die Schwankungen der Währung sehr deutlich, das könne negative oder auch positive Effekte haben. Aktuell sei es schwierig, eine Rubel-Prognose zu treffen. Die Dividende für 2018 sei davon unabhängig, beim Rubel gehe es nur um Bewertungsverluste, "wir haben keine Ausfälle", so Jurkowitsch.

Per Ende September ist Warimpex noch etwas stärker in die Verlustzone gerutscht. Nach dem Teilportfolioverkauf 2017 sieht das Unternehmen 2018 als "Übergangsjahr", 2019 wolle man Umsatz und Bruttoertrag verbessern, hieß es am Freitag. Ermöglichen soll das die heurige Eröffnung des Ogrodowa Office in Lodz (Polen). Nach drei Quartalen wuchs der Nettoverlust (Periodenergebnis) auf 6,5 Mio. Euro, nach 34,2 Mio. Euro im Plus im Vorjahresvergleich. Bis Juni hatte der Nettoverlust erst 4,3 Mio. Euro ausgemacht, nach noch 33,6 Mio. Euro Plus ein Jahr davor. Das EBITDA sank bis September um 85 Prozent auf 4,4 (31,8) Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) um 91 Prozent auf 4,2 (45,5) Mio. Euro.

Grund für den starken Rückgang beim EBITDA sei ein geringerer Ergebnisbeitrag aus Hotelumsätzen und das Ausbleiben von Immo-Veräußerungsgewinnen im laufenden Jahr, so das börsennotierte Unternehmen. So sanken die Hotelumsatzerlöse von 24,6 auf 9,7 Mio. Euro, während die Bürovermietungserlöse leicht von 9,6 auf 11,3 Mio. Euro zulegten. Die an sich gute operative Entwicklung sei durch den schwachen Rubel gedämpft worden: Das Finanzergebnis samt Joint Ventures verbesserte sich zwar leicht von -11,5 auf -10,6 Mio. Euro, wurde aber durch nicht zahlungswirksame Wechselkursverluste von -8,6 Mio. Euro belastet.

Das Immovermögen (Gross Asset Value) lag per 30.6. mit 226,3 Mio. Euro um 12 Prozent höher als Ende 2017 (202,5 Mio. Euro).

(Schluss) sp

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