28.08.2020 09:15:00

Warimpex erwartet 2020 bis 2022 zusätzliche Bürovermietungserlöse

Dem Büroimmo-Entwickler Warimpex hat die Coronakrise wegen Abwertungen und geringeren Hotelergebnissen einen Nettoverlust beschert, drei Viertel des Portfolios entfallen freilich auf den stabilen Bürobereich. CEO Franz Jurkowitsch erwartet auch künftig zusätzliche Bürovermietungserlöse. Angesichts des guten Eigenkapitals wird zum vorjährigen Gewinn sogar über eine mögliche Dividende nachgedacht.

Im gesamten Vorjahr hatte Warimpex 66,5 Mio. Euro Rekordgewinn erzielt, im Herbst soll dazu die wegen Corona vom Frühjahr verschobene Hauptversammlung über die Gewinnverwendung entscheiden. Vorstand und Aufsichtsrat würden dazu einen Vorschlag machen, sagte Jurkowitsch im APA-Gespräch. Bisher sei noch keine Entscheidung getroffen worden.

Wie andere Immo-Entwickler, etwa UBM, sieht sich auch Warimpex nun nach Gelegenheiten für eine Akquisition von Projekten um, sollten Mitbewerber mit Developments unter Druck geraten. Wenn etwas opportunistisch auf den Markt komme, sehe man sich das an, so Jurkowitsch.

Heuer im ersten Halbjahr schrieb Warimpex durch Immo-Abwertungen, rückläufige Hotelergebnisse und nachgebende Fremdwährungen im Halbjahr einen Nettoverlust von 21,7 Mio. Euro, nach 17,9 Mio. Gewinn im Vorjahresvergleich. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) blieb mit 0,4 Mio. im Halbjahr knapp positiv (nach 9,9 Mio. Euro ein Jahr davor), obwohl diesmal ein Ergebnis aus Immo-Veräußerung fehlte (voriges Jahr 7,2 Mio. Euro). "An Verkauf ist derzeit nicht zu denken", so der CEO: "Es ist nicht der Markt, auf dem man zu guten Preisen verkaufen kann." Nach -9,6 (+6,7) Mio. Euro Abschreibungen/Wertänderungen lag das Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) bei -9,2 (16,6) Mio. Euro.

Aktuell habe das von der Covid-19-Krise stark betroffene Hotelsegment nur mehr 12 Prozent Anteil, 76 Prozent seien Büroimmobilien mit vertraglich langfristig gesicherter Vermietung, erklärte Warimpex am Freitag. Die Krise bestätige die Entscheidung, in einer Neuausrichtung auf Büro-Entwicklungen und Büro-Assets mit stabiler Entwicklung zu setzen.

Die Umsatzerlöse aus der Büroimmobilien-Vermietung steigerte Warimpex im ersten Halbjahr um 15 Prozent von 9,2 Mio. auf 10,6 Mio. Euro - vor allem durch die Fertigstellung des Bürogebäudes Mogilska 43 Office in Krakau im Mai 2019. Heuer im Gesamtjahr sollen die Bürovermietungserlöse auf rund 20 Mio. Euro wachsen. 2021 werde es in dem Segment im zweiten Halbjahr weitere Erlöse geben, so Jurkowitsch, sobald das in der Airportcity St. Petersburg in Bau befindliche Bürohaus Avior Tower 1 fertig sei. Für ein Volljahr gerechnet sollen die Erlöse dort je nach Rubelkurs 5,5 bis 6 Mio. Euro ausmachen, ab Mitte 2021 könnte das Bürohaus fertig sein. Die Bautätigkeit in St. Petersburg schreite trotz der Covid-19-Pandemie voran. Zwei Büroprojekte in Krakau würden nochmals 4 bzw. 2,5 Mio. Euro Vermietungserlöse im Jahr bringen, aber eher erst 2022.

Heuer im Halbjahr sanken durch die Coronakrise die Hotel-Umsatzerlöse um 51 Prozent auf 2,4 Mio. Euro bzw. auf die Hälfte. Das ließ den Gesamtumsatz auf 13,6 Mio. Euro sinken. Der diesen Erlösen direkt zuordenbare Aufwand wuchs von 6,0 Mio. auf 6,5 Mio. Euro, wodurch das Bruttoergebnis vom Umsatz leicht auf 7,1 (9,2) Mio. Euro zurückging.

Vor allem im zweiten Quartal wurden für Warimpex die behördlicher Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wirksam - von April schrumpften die Hotelumsätze von 3,0 Mio. auf 0,2 Mio. Euro, während der dazugehörige Aufwand nur von 1,5 Mio. auf 1,0 Mio. vermindert werden konnte. Die Bürovermietungserlöse blieben hingegen mit 5,2 Mio. Euro stabil. Insgesamt sank der Konzernumsatz im zweiten Quartal von 9,0 auf 5,7 Mio. Euro, der direkte Aufwand von 3,1 auf 2,4 Mio. Das Bruttoergebnis aus dem Umsatz sank daher ab April von 5,9 auf 3,3 Mio. Euro.

Trotz herausfordernden Marktumfelds habe man im Halbjahr wesentliche Planungen ohne Zeitverzug vorantreiben können. Der Fokus lag dabei auf der Entwicklung aktueller Developments in Polen, Deutschland und Russland.

Man erwarte, dass die Lockerungen der behördlichen Covid-19-Maßnahmen nun stetig, aber langsam zu einer Erholung des Hotelsegments beitragen würden, heißt es im Ausblick. Im Bürosegment rechne man aufgrund von attraktiven Standorten und der hohen Assetqualität weiter mit einer soliden Entwicklung. Jedoch ließen sich die langfristigen Auswirkungen der Krise nach wie vor nur schwer abschätzen, scheut man eine konkrete Prognose.

(Schluss) sp/bel

ISIN AT0000827209 WEB http://www.warimpex.com

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