17.10.2015 10:07:37
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Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz: EU hat keine Syrien-Strategie / Wolfgang Ischinger im Interview mit heute.de: Europa sitzt im Abseits
Die so genannte "Core Group" der Münchner Sicherheitskonferenz findet am Samstag erstmals in Teheran statt. An dem Treffen wird auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier teilnehmen. Ziel sei es unter anderem, auszuloten, welche Formen der Zusammenarbeit mit dem Iran jenseits des Atomabkommens möglich sind, erläuterte Ischinger. "In der Syrien-Krise etwa hat der Iran massiven Einfluss."
Ischinger fordert Brüssel konkret auf, sich "endlich ernsthaft" über Schutzzonen an der syrisch-türkischen Grenze für Millionen von Flüchtlingen Gedanken zu machen. "Bei uns scheint das Thema ein Tabu zu sein, weil das Schaffen von Schutzzonen natürlich militärische Risiken birgt." Es gehe nicht um einen Bundeswehreinsatz in Syrien, schränkte der MSC-Vorsitzende ein. Die EU müsse jetzt aber zeigen, dass sie Konflikte beenden könne - "und dass sie sich im Notfall nicht scheut, dafür auch militärische Mittel einzusetzen". Es gebe keinen völlig risikofreien Weg. "Wer aber wegschaut oder den Kopf in den Sand steckt, wie die EU das seit vier Jahren tut, der darf sich nicht wundern, wenn wir Konfliktfolgen jetzt hautnah spüren."
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