09.03.2015 22:07:31

Varoufakis sieht keine Rückkehr von "demütigenden" Troikabesuchen

   BRüSSEL (AFP)-- Griechenland hat Finanzminister Yanis Varoufakis zufolge verhindert, dass es in dem Land wieder zu "demütigenden" Besuchen der Experten der früheren Gläubigertroika kommt. Kontrollen "mit Technokraten der drei Institutionen, die im Gleichschritt in unsere Ministerien laufen", gehörten der Vergangenheit an, sagte Varoufakis nach einem Treffen der Euro-Finanzminister am Montagabend in Brüssel. Dort hatte Athen erstmals wieder Gesprächen mit Experten der drei Institutionen der früheren Troika zugestimmt. Sie sollen am Mittwoch in Brüssel beginnen, bei Bedarf können die Experten aber auch wieder nach Athen reisen.

   Die Ende Januar gewählte Regierung in Athen führte bisher keine direkten Gespräche mit Experten der bisherigen Troika, die in Griechenland als Symbol eines jahrelangen Spardiktats gilt. Regierungschef Alexis Tsipras hatte versprochen, sie werde nicht mehr nach Athen zurückkehren.

   Die Geldgeber gestanden in den vergangenen Wochen zu, das Trio aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds offiziell nicht mehr "Troika" zu nennen. Die drei Institutionen blieben aber weiter für die Überprüfung der Spar- und Reformauflagen sowie der griechischen Haushaltslage zuständig.

   Varoufakis sicherte nun zu, seine Regierung werde den Experten "alle Informationen" zur Verfügung stellen, die sie benötigten. Und sie seien auch in Griechenland willkommen. Besuche, die "am Ende die griechische Bevölkerung vor den Kopf gestoßen und Griechenland weitgehend unreformierbar gemacht" hätten, werde es aber nicht mehr geben.

   Dass Kollegen wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zuletzt doch wieder das Wort "Troika" benutzten, nahm Varoufakis mit Humor: "Wenn sie die Troika wollen und sie diese so sehr vermissen, können wir sie zu ihnen schicken."

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz

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   March 09, 2015 16:36 ET (20:36 GMT)- - 04 36 PM EDT 03-09-15

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