30.04.2025 11:31:00

US-Zölle - VW-AR-Chef Pötsch: Eskalationsspirale mit China vermeiden

Der US-Zollstreit darf sich laut Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch nicht negativ auf die Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union (EU) und China auswirken. Man müsse "eine Eskalationsspirale vermeiden", sagte Pötsch am Mittwoch bei einem Pressetermin der Deutschen Handelskammer in Österreich. "Am Ende würden wir alle verlieren." Das Vorgehen der EU gegenüber chinesischen E-Autobauern bezeichnete Pötsch als "angemessen".

Bei den europäischen Zöllen auf chinesische E-Autos habe die EU mit China zunächst Gespräche geführt und habe dann aufgrund der Subventionshöhe abgestufte Zölle je Autobauer verhängt. Der VW-Aufsichtsratschef und Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich zeigte sich zuversichtlich, dass "die Zollsituation" bei chinesischen E-Autos auch "wieder in Richtung Absenkung" gehen könnte und man mit dem Handelspartner China "vernünftige Lösungen" finde. "Das kann zu wirtschaftlichen Möglichkeiten führen", sagte Pötsch. Chinesische Autobauer haben bereits angekündigt, E-Autos in Europa zu produzieren, etwa in Ungarn.

Wifo-Chef Felbermayr warnt vor China-Abschottung

Auch der Direktor des Wiener Wifo, Gabriel Felbermayr, warnte davor, sich aufgrund des US-Zollkonflikts von China abzuschotten. "Aus einem ersten Zollschlag kann ein Flächenbrand werden." Das sei "eine schlechte Strategie für Europa". Felbermayr erwartet auch keine "massive Überschwemmung" Europas mit chinesischen Produkten und verwies auf aktuelle Simulationen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Deutschland droht dem IfW zufolge keine Importschwemme chinesischer Waren durch den Handelskonflikt. Die Furcht vor einer Flut chinesischer Güter, die bisher in die USA exportiert wurden und nun auf dem Weltmarkt zusätzliche Konkurrenz für deutsche und europäische Exporteure bedeuten, ist demnach laut Simulationsrechnungen unbegründet. Sollte es zu Handelsumlenkungen in manchen Bereichen kommen, müsse die EU bei Zöllen auf chinesische Waren "mit absoluter Vorsicht vorgehen", so der Wifo-Chef.

Felbermayr empfahl der EU, Freihandelsabkommen schneller voranzutreiben, etwa mit den Mercosur-Staaten oder Australien und Neuseeland. Die EU könne weltweit mit Vertragstreue und dem Bekenntnis zu offenen Märkten für den eigenen Wirtschaftsraum werben.

cri/ivn

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