US-Zivilkartellklage gegen 16 Banken wird wieder zugelassen

   Von Nicole Hong

   NEW YORK (Dow Jones)--Im Rechtsstreit um die Manipulation des Libor haben einige der weltgrößten Banken eine Schlappe einstecken müssen. Ein US-Berufungsgericht ließ die privaten Kartellrechtsklagen gegen 16 Banken wieder zu, die ein niedrigeres Gericht zuvor abgewiesen hatte. Damit hob das Berufungsgericht ein Urteil von 2013 wieder auf, wonach das mutmaßliche Verhalten der Banken nicht gegen Bundeskartellgesetze verstoßen hatte.

   In den Klagen werden 16 Großbanken - darunter J.P. Morgan, Bank of America, Citigroup und die Deutsche Bank - beschuldigt, sich zur Manipulation des Londoner Referenzzinssatzes für Interbankengeschäfte, dem Libor, zum Nachteil der Bankkunden abgesprochen zu haben.

   Die Kläger, die verschiedene, vom Libor beeinflusste Finanzinstrumente gehalten hatten, machten geltend, dass die Renditen auf ihre Investitionen durch die Absprachen der Banken gedrückt worden seien. Die Klagen waren von verschiedenen Parteien eingereicht wurden, darunter auch Stadtverwaltungen von Städten wie Baltimore, San Diego und Houston.

   Die vorsitzende Richterin hatte zunächst befunden, die Kläger hätten ihren Schaden durch die mutmaßliche Manipulation nicht ausreichend belegt. Weil die Festsetzung des Libor ein "kooperatives Unterfangen" sei, könne es keinen wettbewerbsfeindlichen Schaden für die Verbraucher geben. Das Bundesberufungsgericht stimmte dem jedoch nicht zu und verwies den Fall zurück an das niedrigere Gericht.

   Sollten die Privatklagen letztlich Erfolg haben, könnten sich die möglichen Kosten für die Banken laut Analystenschätzungen auf mehrer Milliarden Dollar belaufen.

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   May 23, 2016 13:40 ET (17:40 GMT)

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