Konsumtitel im Blick |
02.11.2024 22:39:00
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US-Präsidentschaftswahlen: Analyst setzt bei Wahlsieg von Kamala Harris auf diese Aktien
• Analyst sieht beste Anlegerchancen bei einem Szenario
• Konsumgütertitel im Blick
Wer im November in den USA der Nachfolger von Joe Biden im Weißen Haus werden wird, ist noch mehr als unklar. Auch wenn Umfragen den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump zeitweise vorn gesehen hatten, dürfte die Wahl - insbesondere nach dem Rückzug von Joe Biden und dem voraussichtlichen Antritt der aktuellen Vizepräsidentin Kamala Harris - wieder offen sein.
Demokraten vs. Republikaner: Unterschiedliche Wirtschaftspolitik
Welche politischen Schritte die beiden Top-Parteien im Falle eines Wahlsieges im Wirtschaftsbereich planen, ließen sie bereits im Vorfeld durchblicken. Während Donald Trump kräftige Einfuhrzölle und Steuererleichterungen plant, setzen die Demokraten auf Steuererhöhungen und werden pauschalen Einfuhrzollerhöhungen, wie sie Donald Trump plant, wohl eher kritisch gegenüberstehen. Zudem steht für Kamala Harris voraussichtlich soziale Gerechtigkeit und Klimapolitik im Fokus, Themen die für Trump eine eher untergeordnete Rolle spielen dürften.
Abhängig dürfte die künftige Wirtschaftspolitik der US-Regierung aber nicht nur davon sein, wer das Präsidentenamt im November übernehmen wird, auch die Machtverhältnisse im Kongress werden darüber mitentscheiden, wie es auf politischer Ebene in den Vereinigten Staaten weitergehen wird. Noch ist unklar, ob die Republikaner oder die Demokraten die Kontrolle über den Kongress gewinnen werden - abhängig davon, wer das Rennen ums Weiße Haus für sich entscheiden wird, dürfte der neue Präsident oder die neue Präsidentin dann die eigene politische Agenda mehr oder weniger mühevoll durchsetzen können.
Analyst nennt Idealfall bei der Machtverteilung
Für Ed Mills, den Politikanalysten von Raymond James, ist klar, dass insbesondere für Verbraucher der Wahlausgang auf unterschiedliche Art und Weise spürbar sein wird. "Der Wahlausgang wird in allen Sektoren genau beobachtet, aber da Steuersenkungen, Zölle, Handelskriege, Einwanderungskämpfe und Zinsentscheidungen der Fed die Agenda für 2025 stark beeinflussen, wird der Ausgang der Wahlen 2024 entscheidend sein, um die Auswirkungen auf den Verbraucher zu verstehen", schrieb Mills in einem Kundenbericht, aus dem "MarketWatch" zitiert.
Ende Juli sah er eine 50-prozentige Chance, dass die Republikaner sowohl im Weißen Haus als auch im Kongress die Macht erringen werden. Die Chancen, dass die Demokraten den Kongress mit einer Mehrheit dominieren, sah er unterdessen nur bei 20 Prozent. Der Idealfall aus Verbrauchersicht sei dabei aber eine geteilte Regierung, wie er weiter schreibt: "Das beste Szenario für den Verbrauchersektor wäre eine demokratische Präsidentschaft und ein geteilter Kongress, da angesichts des Ausbleibens von Handelskriegen gegen China oder Mexiko eine größere Sicherheit in Bezug auf den Handel entsteht", schrieb er.
Dabei verweist der Experte darauf, dass Konsumgüteraktien unter den von Trump angekündigten pauschalen 10-Prozent-Zoll auf Importe und 60-Prozent-Einfuhrzöllen für Produkte aus China leiden würden. Investoren sollten in einem solchen Szenario auch auf einen Wiederanstieg der Inflation achten, da die Republikaner "höhere Zölle, eine strengere Einwanderungspolitik, fortgesetzte Staatsausgaben und eine Verlängerung der Steuersenkungen von 2017" anstreben, was das Defizit in die Höhe treiben und gleichzeitig den US-Arbeitsmarkt schrumpfen lassen würde, fügte Mills "MarketWatch" zufolge weiter hinzu.
Die Demokraten auf der anderen Seite würden wohl höhere Steuern für Unternehmen und wohlhabende Verbraucher anstreben, was sich negativ auf die Unternehmensgewinne auswirken dürfte.
Wenn Kamala Harris die Präsidentschaftswahl gewinnen würde, während die Republikaner eine günstige Senatsverteilung nutzen würden, könnte das ein optimistisches Szenario für den US-Verbraucher sein. Damit wären neue Zölle und Massendeportationen vom Tisch und der Impuls der Demokraten, Steuern zu erhöhen, würde gebremst, so Mills weiter. Die Wahrscheinlichkeit für diese Konstellation sieht der Experte allerdings nur bei 15 Prozent.
Konsumgüteraktien als Profiteure bei geteilter Macht
In diesem Idealszenario würde Mills zu Konsumgüteraktien raten und nennt in diesem Zusammenhang auch konkrete Namen wie Hillman Solutions, Masco, Murphy USA, Tecnoglass, Harley-Davidson, Planet Fitness, Polaris, Ceasars Entertainment, Costco Wholesale, Walmart, CROCS, Skechers USA, Colgate-Palmolive, elf Beauty und Helen of Troy. Diesen Unternehmen traut Mills im Falle einer demokratischen Präsidentschaft und eines republikanisches Kongresses die beste Performance zu.
Andere Positionierung bei republikanischer Machtübernahme
Wenn der - für ihn wahrscheinlichere - Fall einer Trump-Präsidentschaft bei gleichzeitiger Mehrheit im US-Kongress eintreten sollte, müssten sich Anleger anders positionieren und Aktien von Einzelhändlern wie Costco und Walmart meiden, schreibt der Experte weiter. Stattdessen würde der Fokus im Anlagebereich dann auf Unternehmen liegen, die eine eher im Inland angesiedelte Lieferkette haben oder über eine Preissetzungsmacht verfügen, die es ihnen ermöglicht, die Kosten der Zölle an den Verbraucher weiterzugeben, sowie nach Unternehmen, die gehobene Verbraucher bedienen.
Konkret nennt Mills in diesem Fall Tractor Supply, Lululemon Athletica, Ralph Lauren, Bath and Body Works, Church & Dwight, Spectrum Brands, Ulta Beauty, Acushnet, Xponential Fitness, AutoZoneGriffon und Mohawk Industries.
Redaktion finanzen.at
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