21.05.2013 20:04:32

US-Notenbanker Bullard: Flexibles Anleiheprogramm am besten für Fed

   Von Michael S. Derby

   NEW YORK--Die Fed sollte nach Ansicht eines hohen Notenbankers ihr Anleiheprogramm QE3 fortsetzen und an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen. Der Präsident der Fed-Filiale in St. Louis, James Bullard, bezieht damit einen Mittelweg zwischen Tauben und Falken in der Debatte um ein Ende von QE3. In den USA läuft die Diskussion auf vollen Touren, wann das Ende für das dritte Anleihekaufprogramm der Zentralbank einzuläuten ist. Ein Kompromiss zwischen Anhängern einer strafferen Fed-Politik, den Falken, und den Befürwortern einer anhaltenden Geldschwemme, den Tauben, ist bisher nicht in Sicht.

   Für die Zentralbank sei es der beste Weg, "das laufenden Anleiheprogramm fortzusetzen, das Volumen der Ankäufe aber an die einlaufenden Daten zur Wirtschaftsentwicklung und Inflation anzupassen", sagte Bullard laut Redetext bei einer Gastvorlesung an der Goethe-Universität Frankfurt. Die Fed kauft derzeit jeden Monat Staatsanleihen und Hypothekenpapiere für zusammen 85 Milliarden US-Dollar, um die Finanzierungsbedingungen zu verbessern und dem Immobilienmarkt auf die Sprünge zu helfen.

   Bullard hält den eingeschlagenen Kurs aber nach wie vor für richtig: "Die quantitative Lockerung (QE) bleibt das beste geldpolitische Mittel in dieser Situation." Die Erholung in den USA sei nach der Finanz- und Wirtschaftskrise viel langsamer vorangekommen als zunächst erwartet. Der Währungshüter forderte auch seine europäischen Kollegen von der EZB auf, genau zu prüfen, ob sie nicht doch mehr machen müssten, um dem Wachstum auf die Sprünge zu helfen. Aus einer Sicht könnte ein kräftiges Anleihekaufprogramm zusätzlichen Schub liefern, damit die Eurozone die Rezession hinter sich lässt.

   In der Frage- und Antwortrunde nach seinem Vortrag wurde Bullard nach einer Senkung des Einlagensatz für US-Banken gefragt. Die Fed könne zwar noch weiter runter gehen, "aber ich denke nicht, dass es dafür viel Unterstützung gibt". Bekommen die Banken weniger Zinsen für ihre bei der Zentralbank geparkte Überschussliquidität, könnte das die Kreditvergabe an die Unternehmen stärken. Derzeit steht der Einlagensatz in den USA bei 0,25 Prozent.

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   May 21, 2013 13:33 ET (17:33 GMT)

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