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10.03.2016 11:43:46

UPDATE2/K+S erwartet 2016 deutlichen Gewinnrückgang

   -- Umsatz soll moderat zurückgehen

   -- Operatives Ergebnis wird deutlich unter Vorjahr erwartet

   -- Dividende für 2015 steigt kräftig

   -- K+S schließt Produktionseinschränkungen am Standort Werra nicht aus

(NEU: Marktreaktion) Von Archibald Preuschat FRANKFURT (Dow Jones)--Für den Düngemittel- und Salzkonzern K+S folgt auf ein fettes Jahr ein mageres. Für 2016 prognostiziert das Unternehmen aus Kassel einen moderaten Rückgang beim Umsatz und ein deutlich niedrigeres operatives Ergebnis. Die sich bereits im zweiten Halbjahr 2015 abzeichnende Eintrübung der Kalimärkte dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen, so K+S. Neben einem intensiven Wettbewerb und einer anhaltend schwierigen Wirtschaftslage in den Schwellenländern sei mit weiterhin niedrigen Preisen für Agrarrohstoffe und einer geringen Kreditverfügbarkeit für Landwirte insbesondere in Lateinamerika zu rechnen, hieß es weiter zur Begründung.

   Damit kann der DAX-Absteiger an die Erfolge des abgelaufenen Jahres nicht anknüpfen, in dem K+S den Umsatz um 9 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro und dank Kostensenkungen das operative Ergebnis gar um 22 Prozent auf 782 Millionen Euro gesteigert hat. Somit erreichte K+S, wenn auch knapp, die selbst gesteckten Erwartungen eines operativen Ergebnisses (EBIT I) von 780 bis 830 Millionen Euro.

Langfristige Wachstumsaussichten intakt Gleichwohl sieht K+S die langfristigen Wachstumsaussichten intakt. Ziel sei weiterhin ein Konzern-EBITDA von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2020, also 500 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Helfen soll der neue Kali-Standort in Kanada, das sogenannte Legacy-Projekt, das wie geplant im Sommer in Betrieb gehen soll, und dessen Errichtung bislang im geplanten Budget von 4,1 Milliarden kanadischen Dollar, umgerechnet 2,8 Milliarden Euro, liegt.

   Ungemach droht K+S freilich in der Heimat. Mit Blick auf die nur eingeschränkte Erlaubnis zur Versenkung von salzhaltigen Abwässern am Standort Hattorf seien temporäre Produktionseinschränkungen im Werk Werra nicht auszuschließen. K+S-Chef Norbert Steiner steht ebenso wie der Aufsichtratsvorsitzende Ralf Bethke im Visier der Justiz. Die Staatsanwaltschaft im thüringischen Meiningen hat Anklage gegen Mitarbeiter, darunter auch die beiden Manager, wegen Gewässerverunreinigung erhoben. K+S soll Salzabwasser in den Erdboden gepumpt haben. Auch das Verwaltungsgericht im hessischen Kassel prüft einem Medienbericht zufolge die Entsorgungspraxis.

   Den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sieht das Unternehmen dabei gelassen entgegen. "Die fortlaufende Prüfung durch eine externe Kanzlei im Auftrag des Unternehmens hat ergeben, dass keine Anhaltspunkte für strafbares Verhalten vorliegen", sagte K+S-Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt.

   Im Schlussquartal traf das Unternehmen die Erwartungen des Marktes in etwa. Die Erlöse gingen um 2,7 Prozent auf 992,6 Millionen Euro zurück. Das operative Ergebnis (EBIT I) stieg derweil um 17,8 Prozent auf 153,6 Millionen Euro. Analysten hatten mit Erlösen von 1,08 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis von 152 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich verdiente K+S 136,1 Millionen Euro nach 67,7 Millionen Euro im Vorjahr. Das Konzernergebnis nach Steuern wird von K+S bereinigt.

   Die Aktie reagiert am Donnerstag in einem knapp behaupteten Markt etwas schwächer. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem sich die Aktie in den beiden vorangegangenen Monaten zeitweise um mehr als 20 Prozent erholt hatte. Am späten Vormittag liegt die Aktie 6,2 Prozent im Minus bei 20,69 Euro. Am Markt wird aber nach den Gewinnmitnahmen mit einer Erholung gerechnet. Die Zahlen seien schließlich gut ausgefallen, der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen.

(Mitarbeit: Herbert Rude) Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/kgb

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   March 10, 2016 05:13 ET (10:13 GMT)

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