26.10.2014 13:05:30
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UPDATE2: 13 Eurozone-Banken müssen sich Eigenkapital besorgen
--Banken müssen 10 Milliarden Euro Eigenkapital besorgen
--Banken hatten Ende 2013 notleidende Kredit von 879 Milliarden Euro
(NEU: Weitere Details aus dem Bericht der EZB)
Von Hans Bentzien
FRANKFURT--13 Banken des Euroraums haben die umfassende Bilanzprüfung durch die Europäische Zentralbank (EZB) und European Banking Authority (EBA) nicht bestanden und müssen nun 10 Milliarden Euro Eigenkapital nachrüsten. Wie die EZB am Sonntag weiter mitteilte, fehlten Ende vergangenen Jahres 25 Banken 25 Milliarden Euro Eigenkapital. Zwölf dieser Banken ist es seitdem jedoch gelungen, sich 15 Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital zu besorgen. Folglich fehlen nun noch 13 Banken 10 Milliarden Euro. Die betroffenen Institute müssen der EZB innerhalb der nächsten zwei Wochen mitteilen, wie sie den Eigenkapitalbedarf decken wollen. Dazu haben sie bis zu neun Monate Zeit.
Nach Angaben der EZB wiesen die Banken Italiens im Rahmen der Kreditprüfung (AQR - Asset Quality Review) mit 12 Milliarden Euro absolut den höchsten Bedarf an zusätzlichem Eigenkapital auf. Prozentual gesehen war in Griechenland der Bedarf mit 7,6 Prozent am höchsten.
Insgesamt reduzierte sich der Wert der Bank-Aktiva im Rahmen des AQR um 48 Milliarden Euro. Allerdings entfielen 37 Milliarden hiervon auf Banken, die über ausreichend Kapital verfügten. Folglich reduzierte sich der Wert des Eigenkapitals nach AQR um nur 11 Milliarden Euro. Weitere 14 Milliarden Reduzierung kamen aus dem Rezessionsszenario des Stresstests. Beides summierte sich per 31. Dezember 2013 auf jene 25 Milliarden Euro Eigenkapital, die den Banken fehlten.
Nach Angaben der EZB befanden sich in den Bankbüchern notleidende Kredite von insgesamt 879 Milliarden Euro. Das waren 136 Milliarden mehr als bisher bekannt. Als notleidend gelten Forderungen, deren Bedienung seit 90 Tagen fällig ist.
Die Bilanzprüfung bestand aus zwei Teilen: Einer stichtagsbezogenen Prüfung der Aktiva (AQR), also vor allem der Kredite und des Eigenkapitals, und einem Stresstest, bei dem die Entwicklung der Bilanzgrößen unter normalen und sehr negativen äußeren Einwirkungen simuliert wurde.
Laut EZB korrigierten die Prüfer den Wert von Aktiva oft auch in Fällen, wo die Praxis der Institute den geltenden Bilanzregeln entsprach. Die EZB erwartet, dass die Banken diese Änderungen in ihrer Bilanz nachvollziehen werden.
Im Rezessionsszenario des Stresstests mussten die Banken eine harte Eigenkapitalquote von 5,5 Prozent ihrer Aktiva erreichen. Laut EZB schafften sie im Durchschnitt aller geprüften Banken 8,3 Prozent.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com
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October 26, 2014 07:35 ET (11:35 GMT)
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