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17.07.2014 12:53:31

UPDATE: Volkswagen prüft laut Medienbericht Fiat-Übernahme

   -- Volkswagen laut "Manager Magazin" an Übernahme von Fiat interessiert

   -- VW und Fiat kommentieren Bericht nicht

   -- VW-Aktie deutlich im Minus, Fiat-Papier weit im Plus

   -- Analysten halten Spekulationen für wenig glaubwürdig

   (NEU: mehr Details, Analysteneinschätzungen, Kursentwicklung)

   Von Hendrik Varnholt

   Volkswagen könnte nach einem Medienbericht Teile von Fiat übernehmen: VW-Großaktionär Ferdinand Piëch habe über ein solches Geschäft mit den Fiat-Haupteignern, den Familien Elkann und Agnelli, gesprochen, schreibt das "Manager Magazin". Branchenexperten aber halten den Schritt für abwegig. Analysten der Bank BNP Paribas etwa weisen auf "große Risiken" für den Fall einer Fiat-Übernahme durch Volkswagen hin. Experten von Kepler Chevreux sprechen von großen Hürden für das Geschäft - aus kartellrechtlicher Sicht, aber auch wegen der enormen Komplexität im Markenportfolio, die sich Volkswagen durch einen Kauf von Fiat einhandeln würde.

   Sprecher von Volkswagen und Fiat lehnten zunächst jeden Kommentar zu dem Bericht ab.

   Die Aktien der beiden Unternehmen reagierten auf die Spekulationen gleichwohl heftig: Der Kurs der Volkswagen-Stammaktie lag am Donnerstagmittag rund 2 Prozent im Minus. Die Fiat-Papiere notierten dagegen mit etwa 5 Prozent im Plus. Die Analysten von BNP Paribas weisen denn auch auf die Finanzierungsschwierigkeiten hin, vor die eine Fiat-Übernahme Volkswagen ihrer Ansicht nach stellen würde. Es würde sich um eine "auch für VW schwer zu schluckende Transaktion" handeln, schreiben sie. Die Kepler-Chevreux-Experten warnen ihren Kunden in einer ersten Einschätzung, VW würde für das Geschäft eine "Kapitalerhöhung in signifikantem Ausmaß" benötigen - und in der Kombination mit Fiat unter Umständen in eine Nettoverschuldung rutschen.

   Nach dem Bericht des "Manager Magazins" drehen sich die Gespräche zwischen den Volkswagen- und Fiat-Eignern "vor allem um Chrysler". Die Italiener hatten den amerikanischen Autobauer im Januar komplett übernommen. Dem Magazinbericht zufolge erhofft sich die Volkswagen-Führung von einer Chrysler-Übernahme nun eine Lösung für die eigenen Probleme in den USA. VW fällt es ausgesprochen schwer, Nordamerikaner für seine Modelle zu begeistern. Fiats Großaktionäre wollten sich "fast komplett aus dem Automobilgeschäft zurückziehen" und sich "künftig gern auf die Sportwagenmarke Ferrari konzentrieren", behauptet das "Manager Magazin".

   Die Kepler-Chevreux-Analysten aber bezweifeln auch, dass sich VW durch Chrysler entscheidende Vorteile in den USA verschaffen könnte. Zwar würde Volkswagen nach einer Fiat-Übernahme ihrer Einschätzung nach in die Top Fünf der Autounternehmen in den USA vorrücken. Industriell aber passten VW und die amerikanische Fiat-Marke Chrysler nur schlecht zusammen - etwa, weil die Produktionsstätten von Chrysler vor allem im Norden der USA lägen. VW betreibt ein Werk in Chattanooga, Tennessee, also im Süden des Landes. Volkswagen sei alleine besser aufgestellt, schlussfolgern die Analysten.

   Der Autoanalyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Frank Biller, weist zwar darauf hin, dass Volkswagen über Chrysler Zugang zu einem großen Händlernetz in den USA bekäme. Auch er nennt die Übernahme aber unwahrscheinlich, unter anderem wegen voraussichtlicher Einsprüche der Kartellbehörden. Auch die Möglichkeit eines Verkaufs lediglich von Chrysler sei im Übrigen aus Fiat-Sicht wenig sinnvoll. Ein solches Geschäft würde nach Einschätzung von Biller der Strategie der Italiener zuwiderlaufen. Im Massengeschäft ist Fiat wie seine Konkurrenten bemüht, Synergien zu nutzen.

   Mitarbeit: Florian Faust und Natalia Drozdiak

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/smh

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   July 17, 2014 06:24 ET (10:24 GMT)

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